Elektrik

Ein umfassendes Thema, bei dem es – wie so oft – keine generellen Empfehlungen geben kann sondern immer nur individuelle Lösungen. Für uns eine der Haupt Umrüstarbeiten zwischen dem ersten Umbau vor 10 Jahren und heute.

Das Basis-Konzept ist weiterhin, dass die original Fahrzeug-Elektrik unangetastet bleibt. Außer der Abnahme des Fernscheinwerfer Signals und des Zündplus ist die Verkabelung absolut original und das soll auch so bleiben. Es erleichtert eine eventuelle Fehlersuche enorm.

Alle zusätzlichen Einbauten sind separat abgesichert und werden von der Bord-Batterie gespeist.

Übersicht Elektroinstallation LandCruiser J7
Übersicht Elektroinstallation

Defa-System

In fast allen unseren Fahrzeugen waren schon immer Defa-Steckdosen und Motor-Vorheizer verbaut. Deswegen war klar, dass das Hottahue das gleiche System bekommt.

Die kleinen Außen-Steckdosen sind unauffällig das System bietet viele Möglichkeiten.

Der Block-Heizer für den 1HZ Motor ist inzwischen wieder entfernt (er wurde nach 10 Jahren undicht). Wir hatten ihn auf der Reise sowieso nicht benutzt, da wir nur selten mal auf Campingplätzen stehen und dann auch generell ohne Strom.

Da ich die Außensteckdose aber ungern entfernen möchte, bekommt sie eine neue Funktion. Die bestehende Verkabelung nach hinten wird beibehalten und unser neuer Batterielader angeschlossen. Ob wir das häufig benutzen oder nicht wird sich zeigen. Aber man hat zumindest die Möglichkeit. Auch für eine Erhaltungsladung der Batterie macht das Sinn wenn man das Fahrzeug mal für mehrere Monate oder Wochen im Innenraum abstellen muss.

 Defa Außensteckdose Toyota LandCruiser J7
Defa Außensteckdose

Bord/Wohnraum-Batterie

Das Thema Bord-Batterie ist einer der wenigen Punkte bei der ich massive Anpassungen seit unserem ersten Umbau machen musste.

Ursprünglich war das Fahrzeug von mir für kurze Reisen konzipiert worden (3-6 Wochen). Die AGM Batterie mit ca. 100A Leistung hatte ich – wie das viele tun – im Motorraum untergebracht. Platzsparend und gewichtsoptimiert. Die EU-Version (Cold-Spec) des J7 macht einem den Umbau durch die 2 Batterien ab Werk schmackhaft. Dazu wird einfach eine der beiden Starterbatterie ausgebaut und durch einen größeren Halter ersetzt. Eine Batterie ist heutzutage zum Starten sowieso völlig ausreichen. Auf dem zweiten Halter lässt sich nun die Bordbatterie unterbringen.

Alte AGM Batterie im Motorraum links - LandCruiser J7 Elektrik
Alte AGM Batterie im Motorraum links

Im Innenraum wurde die Ladeverteilung durch ein C-Tek System mit Ladebooster, Solar-Lader und Verteiler geregelt. Alles in allem ein solides System wie es häufig verbaut wird.

Leider hat sich das für uns nicht wirklich bewährt.

Die Batterie im Motorraum war nicht nur zu klein für unseren Bedarf (mehrere Tage/Wochen an einem Ort), sie mochte auch die extremen Temperaturschwankungen nicht (-27 bis weit über 70 Grad bei laufendem Motor).

Deswegen wurde sie oft nicht geladen oder ließ sich nicht entladen und war schneller defekt als uns das lieb war. Der Motorraum ist eben ein sehr exponierter Ort, der für empfindliche Technik nur bedingt geeignet ist. Zumindest die groß dimensionierten Leitungen und der Batterieumschalter brachten uns einige Vorteile.

Der Batteriecomputer von Büttner (bzw. das mitgelieferte) Shunt war auch kein Fan von Hitze, Kälte, Salzwasser und Flussdurchquerungen. Auch hier stellte sich nach ca. 2 Jahren ein defekt ein und die Halterung fing sich an aufzulösen. Wie so oft mag das bei einem Wohnmobil auf europäischen Straßen über Jahrzehnte funktionieren, bei unserem Anforderungsprofil aber leider nicht.

Also musste eine komplett neue Lösung her.

Mit den Erfahrungen der PanAmericana war schnell klar, dass die Batterie in Zukunft im Wohnraum platziert werden muss und die Kapazität 150-200Ah sein sollte. Erst recht weil wir in Zukunft on-the-road arbeiten möchten und damit deutlich mehr Technik betreiben/laden müssen als vorher.

Bei AGM Batterien ist man bei solchen Kapazitäten aber schnell bei um die 60kg Trockengewicht und enormen Ausmaßen. Zu groß für einen LandCruiser finden wir.

Unsere Lösung: Unter dem Sitzmodul wird eine 200Ah LiFeYPo4 Batterie verbaut. Sie ist ca. halb so schwer und halb so groß wie ihr AGM-Pendant, theoretisch tiefer zu entladen und mit dem Y (Yttrium) im Namen auch bei Minustemperaturen noch problemlos zu befüllen.

LifePoY4 Batterie im Wohnraum - LandCruiser J7 Elektrik
LifePoY4 Batterie im Wohnraum

Da ich kein Fan davon bin sich selbst etwas zusammen zu bauen wenn man sich nicht zu 100% damit auskennt (oder sich einarbeitet) und mir durch meinen OnlineShop Exped-Innovations etwas die Zeit dafür fehlt das so ausführlich zu tun wie ich das gerne hätte, überlassen wir den Bau jemandem der sich auskennt. LisunEnergy gilt in der Wohnmobil-Szene als einer derjenigen, der sich seit Jahren mit Lithium Batterien beschäftigt, sie selbst testet, zusammenstellt und verkauft. Das ist natürlich etwas teurer als ein selbst gebautes Set, uns geht es aber um dauerhafte Zuverlässigkeit – und die ist uns ein paar Euro mehr durchaus wert.

Was wir bekommen ist ein fertig zusammengebautes Kit aus stabiler Box und allen nötigen Komponenten. Alles wirkt hochwertig und durchdacht ist aber nicht so abgekapselt, dass es unzugänglich wäre. Man kann also problemlos Balancer oder Zellen austauschen ohne erst eine große Plastikbox öffnen zu müssen.

Warum gleich 200Ah? Weil wir lernen mussten, dass man an Batterikapazität nicht spart. Zumal es einem die Batterie auf Dauer dankt wenn man sie weniger tief entlädt. Und auch 200Ah sind bei mehrtägigem/wöchigem Stehen ohne Sonne nicht übertrieben.

Die bisherigen Erfahrungen sind übrigens durchweg positiv. Die Batterie funktioniert unauffällig und die Kapazität ist mehr als ausreichend.

200 Ah Wohnraumbatterie im eingebauten Zustand - LandCruiser J7
200 Ah Wohnraumbatterie im eingebauten Zustand

Sicherungen, Kabel, Verteiler

Bei Absicherung und Leitungen hat jeder sein eigenes Konzept.

Ich persönlich bin ein großer Freund von Ölflex Leitungen der Firma Lapp und benutze sie so oft es geht. Die meist mehradrigen Leitungen sind in einem dicken schwarzen Kunststoffmantel eingegossen und werden gerne im Anhängerbau verwendet. Sie verhindern Beschädigungen und lassen sich leicht abisolieren und verlegen. Wir verwenden sie von 1,0 bis 6,0mm². Darüber verlege ich die Kabel sowieso meistens in Schutzschläuchen und verklebe sie wasserdicht.

Bei Sicherungen versuche ich immer alles möglichst zentral in Sicherungskästen zu bündeln und fliegende Sicherungen zu vermeiden. Das macht eine Fehlersuche einfacher.

Die Kästen sind bei uns alle von BlueSea.

Der Hauptkabelstrang ist seit dem ersten Ausbau vor 10 Jahren fast gleich geblieben und es hat sich bewährt generell eher größere Querschnitte zu verwenden. Das reduziert den Spannungsabfall und macht die Leitungen auch universeller nutzbar.

Die nun hinten im Wohnraum sitzende LiFeYpo4 Batterie wird mit 2x 50mm² Kabeln an einen Hauptverteiler angeschlossen der mit Bolzensicherungen abgesichert ist – die Sicherungen sind sehr klein aber leider auch sehr teuer. Da der Platz begrenzt war mussten wir aber Bolzensicherungen nehmen.

Ab dort geht es mit 35mm² weiter zu zwei Verteilersicherungskästen die mit Flachsicherungen jeden einzelnen Verbraucher absichern. Auch hier bin ich Fan davon zu jedem Verbraucher ein separates Kabel zu legen. Das kostet und wiegt etwas mehr, ist aber einfacher nachzuvollziehen und erleichtert eventuelle Umbauten enorm.

Von der Starterbatterie führt ebenfalls ein 35mm² Kabel zum Batterie-Booster der mit an den Hauptverteiler angeschlossen ist. Das gleiche gilt für die beiden Solar-Lader.

Übrigens ein weiterer Vorteil der Batterie im Wohnraum. Da der Booster auch im Wohnraum verbaut ist, sind die Wege vom Booster zu Batterie und dann zu den Verbrauchen so kurz wie möglich. Bei einer Batterie im Motorraum muss entweder ohne Booster gearbeitet werden oder die Kabel mehrfach hin- und her-gelegt. Einen Booster im Motorraum zu montieren ist wie ich finde keine Option.

Zusätzlich führt von der Hauptverteilung noch ein 35er Kabel zurück in den Motorraum zu einem Hella Batterie-Umschalter. Der Schalter ist neben der Starterbatterie schwingend gelagert fixiert und dient dazu den Motor im Notfall mit der Wohnraumbatterie starten zu können (bzw. die Wohnraumbatterie mit der Lichtmaschine zu laden).

Das hat sich in der Vergangenheit als sinnvolle Ergänzung erwiesen. Außerdem kann damit die Starterbatterie vom Bordnetz getrennt werden. Nach Rücksprache hält die Lithium Batterie das Starten auch problemlos aus.

Das Kabel zum Booster und zurück in den Motorraum ist zusätzlich mit ANL Sicherungen abgesichert. Die sind günstiger als Bolzensicherungen und wenn der Platz vorhanden ist auch angenehmer zu wechseln.

Alle 35er Kabel sind am Unterboden in Schutzschläuchen nach vorne geführt (mit Wasserdichten Durchführungen zum Innenraum). Innen währe dafür einfach kein Platz mehr gewesen. Generell ist fast jedes dickere Kabel außen und innen in einem Schutzschlauch geführt um Kurzschlüssen vorzubeugen.

Gecrimpte Verbindungen und Eingänge in Schutzschläuche sind generell mit Schrumpfschläuchen mit Innenkleber wasserdicht verschlossen.

Größere Verbraucher wie die Fernscheinwerfer und alles was Zündplus als Schaltsignal benötigt wird generell mit Last-Relais betrieben.

Relais Fernscheinwerfer - LandCruiser J7 Elektrik
Relais Fernscheinwerfer

Alle Verbindungen im Außenbereich sind zusätzlich mit Polfett versiegelt (das hat sich als sinnvoll erwiesen).

Auch wenn Elektrik am Ende immer recht einfach aussieht ist das Equipment und Verbrauchsmaterial dafür nicht zu unterschätzen. Mehrere Spezial-Zangen, Heißluftfön, viele Meter Kabel und Schläuche, verschiedenste Sicherungen und hunderte Halter und Kabelbinder. Selbst bei einer klein gehaltenen Elektrik-Anlage wie unserer ist der Aufwand enorm wenn man es ordentlich machen will.

Das ganze lohnt sich aber auch. Eine sauber verlegte und ordentlich abgesicherte Elektrik hält quasi ewig und lässt sich immer wieder ergänzen und umbauen.

Batterieumschalter
Batterieumschalter
Bolzensicherungen für die Hauptverteilung
Bolzensicherungen für die Hauptverteilung
Kabelverlegung unter dem Auto - LandCruiser J7 Elektrik
Kabelverlegung unter dem Auto
Sicherungsblöcke im Innenraum von BlueSea - LandCruiser J7 Elektrik
Sicherungsblöcke im Innenraum von BlueSea
Sicherungspanel Motorraum LandCruiser J7
Sicherungspanel Motorraum
Starterbatterie LandCruiser J7
Starterbatterie

Batterie Booster/Solar

Schnell hat sich auf der Reise durch die Amerikas herausgestellt, dass das Büttner 60W Modul, dass für kurze Reisen konzipiert war, bei weitem nicht ausreichend ist um mehrere Tage frei stehen zu können. Also brauchen wir deutlich mehr Solar. Schon um die zu kleine 100Ah Batterie zu kompensieren. Wir können zwar das Auto zum Laden laufen lassen aber das ist auf Dauer nervig und nicht Sinn der Sache. Also kaufen wir in den USA on-the-road ein flexibles 50W Modul von Amazon und fixieren es zusätzlich auf dem Dach. Das hat den Ertrag zwar etwas erhöht aber bei weitem nicht in dem Maße in dem es nötig gewesen wäre, da die Leistung kaum mit dem Büttner Modul vergleichbar ist.

Die Solarkapazität muss erhöht werden, ein zweites 120 Watt Modul soll montiert werden
Büttner 60W Modul und flexibles Modul aus den USA
Alter Büttner Batteriecomputer in der Mittelarmlehne
Alter Büttner Batteriecomputer in der Mittelarmlehne

Mit dem Umbau der gesamten Anlage und der neuen 200Ah Batterie wollten wir also auch beim Solar nicht mehr sparen. Da ich von den Büttner Black Line Modulen weiterhin sehr überzeugt bin werden auch die neuen Module wieder Black Line Panels. Sie liefern ordentlich Leistung und funktionieren auch bei starker Belastung einwandfrei.
Um das Maximum heraus zu holen, montieren wir je ein Modul vorne und eins hinten auf dem Dach. So ist die Abschattung bei schwierigen Verhältnissen minimiert.

Klappdach mit 2x 100 Ah Photovoltaik Modulen Büttner Black-Line - LandCruiser J7 Elektrik
Klappdach mit 2x 100 Ah Photovoltaik Modulen Büttner Black-Line

Die beiden 100W Module sind mit je 2x6mm² an je einen Victron Solar Lader angeschlossen. Gerne hätte ich einen noch größeren Querschnitt verwendet, dafür war aber leider kein Platz im Klappdach.

Die beiden separaten Solar Lader bieten einerseits die Möglichkeit beide Module bei Ausfall eines Laders umzustecken und sorgen außerdem für einen deutlich besseren Ertrag bei Abschattung eines der beiden Module (was gar nicht so selten ist).

Mit dem aktuellen System sind Werte um die 11-12Ah (teils noch mehr) Ladeleistung bei voller Sonneneinstrahlungen kein Problem mehr und wir bekommen die Batterie an einem normalen Tag schnell wieder voll.

Der 30A B2B Booster/Lader (ebenfalls Victron) lädt die Batterie beim Fahren zusätzlich auf.

Ein nettes Feature ist die App von Victron und die Bluetooth Verbindung. Braucht man nicht unbedingt, es vereinfacht aber die Kontrolle und Wartung.

Alle Geräte hatten wir zusammen mit der Batterie von LisunEnergy bezogen und sie wurden fertig auf die Batterie eingestellt geliefert. Das ist mal Service. Zusätzlich kommunizieren alle Victron Geräte (außer dem Booster) über Bluetooth und geben Daten wie Ladekurve, Temperatur usw. weiter um die Leistung zu optimieren.

Booster und Solar-Lader von Victron
Booster und Solar-Lader von Victron

Batterie-Computer

Unser alter Büttner Batteriecomputer hat die meiste Zeit (bis das Shunt nicht mehr wollte) super funktioniert und auch in Zukunft möchten wir auf ein Display auf dem der aktuelle Verbrauch abzulesen ist nicht verzichten.

Da die gesamte Lade-Elektronik inzwischen auf Victron umgebaut wurde, verbaue ich auch den Victron Batteriecomputer. Auch wenn durch die App und Bluetooth eigentlich kein Display mehr erforderlich währe sind wir doch so analog, dass wir nicht jedes Mal aufs Handy schauen möchten nur um zu sehen wie voll die Batterie noch ist. Zumal sich das runde Instrument durch einfaches Einbohren sehr angenehm in einer Blende versenken lässt.

Auch der Batterie-Computer kommuniziert mit den Solar-Ladern und optimiert die Ladeleistung der Batterie.

Bis jetzt sind wir mit der Anlage sehr zufrieden. Bei der App-Gestaltung könnte sich so mancher Hersteller mal etwas von Victron abschauen.

Batteriecomputer Victron
Batteriecomputer Victron

230V Inverter

Beim Thema Inverter sind und bleiben wir pragmatisch. Wir wollen keinen Fernseher und keine Kaffeemaschine betreiben. Ein Notebook muss mal geladen werden, ein Akkuschrauber oder ähnliches. Dafür brauchen wir keine große Leistung und müssen auch kein Gewicht und Platz verschwenden.

Der Waeco PP402 hat 350 Watt und macht seine Arbeit seit 10 Jahren problemlos. Er ist unter Voll-Last ziemlich laut aber das stört uns eigentlich nicht. Der Inverter wird per Schaltpanel hinter dem Beifahrersitz an und aus geschaltet und die Steckdose ist in den Mittelgang verlegt.

230 V Inverter Camper Elektrik
230 V Inverter
230 V Steckdose im Mittelgang - LandCruiser J7 Elektrik
230 V Steckdose im Mittelgang

Landstrom Ladegerät

Wie schon im Punkt „Defa-System“ erwähnt, hatte ich schon 2012 eine Defa Außensteckdose und die passende Verkabelung in den Innenraum verlegt. Im ersten Ausbau hing an der Leitung zum Innenraum ein Ctek Landstrom-Lader um bei Anschluss an 230V die Bordbatterie laden zu können.

Auch wenn wir es selten brauchen, wollten wir uns das Feature der Lademöglichkeit und vor allem der Erhaltungsladung beibehalten. Schließlich kann es sein, dass man das Auto mal für mehrere Wochen in einer Halle parken möchte oder ähnliches. Leider waren die 230V Eingangsspannung des alten Ctek Laders ein Problem. Sobald man Europa verlässt variiert nämlich nicht nur das Steckdosen-Format sondern auch die Ausgangsspannung der Steckdose zwischen 100 und 240V. Auf der Suche nach einem Ladegerät, das wirklich alle Spannungsbereiche abdeckt, bin ich auf den FraRon IuOu Automatiklader mit 30A gestoßen. Er scheint das einzige (preislich vertretbare) Ladegerät zu sein, dass wirklich alles Spannungsbereiche abdeckt und gerade noch so unter die Verkleidung passt.

Montiert ist es auf einem eigenen Halter hinter der Seitenverkleidung wie all unsere Elektronikbauteile.

Batterielader für Landstrom
Batterielader für Landstrom

Standheizung

Wer im Sommer und im Winter in einem gänzlich unisolierten Fahrzeug unterwegs ist, wird schnell feststellen, dass eine Luftstandheizung viel mehr als nur eine weitere Annehmlichkeit ist. Spätestens bei zweistelligen Minusgeraden freut man sich darüber Abends noch etwas im Auto sitzen zu können, zu lesen oder etwas zu Spielen ohne mit kalten Füßen in 3 Decken eingewickelt sein zu müssen.

Aber auch zum Aufstehen bei Temperaturen nahe 0 und vor allem zum Arbeiten ist die Heizung mehr als praktisch.

Als einer unserer ersten Einbauten im Zuge der Planung des Innenraums ist die Eberspächer Airtronic D2 nun schon über 10 Jahre im Einsatz. Das zusätzlich verbaute Höhenkit lässt die Heizung auch bei über 4000m noch einwandfrei laufen.

Montiert habe ich die Heizung am Fahrzeugboden zwischen den Vordersitzen auf einem Hutprofil. Die beiden Ausgänge für den Auspuff und die Verbrennungsluft-Ansaugung sind wasserdicht abgedichtet und der Schlauch für die VL-Ansaugung so hoch gelegt (U-Verlegung beim Tankstutzen), dass kein Wasser eindringen kann.

Zusätzlich ist immer ein Stöpsel dabei mit dem wir den Auspuff vor Wasserdurchfahrten verschließen können.

Die Ansaugung der Luft erfolgt vorne durch die Mittelarmlehne und die erhitzte Luft wird hinten in den Mittelgang geblasen für warme Füße. Das funktioniert optimal. Der einzige Nachteil ist, dass der vordere Teil des Autos (Fahrersitz/Beifahrersitz) nicht wirklich warm wird.

Der Kraftstoff für die Heizung wir in der Rücklaufleitung des Haupttanks nahe des Tanks angesaugt.

Das Steuerungsmodul mit Display hat mehr als genügend Einstell-Möglichkeiten und zusätzlich ist die Heizung an die Alarmanlage angeschlossen um sie durch einen Knopf auf der Fernbedienung aktivieren zu können.

Einbau der Standheizung Airtronic D2 auf dem Fahrzeugboden mit Hutprofil LandCruiser J7 Ausbau
Einbau der Standheizung Airtronic D2 auf dem Fahrzeugboden mit Hutprofil
Display Standheizung Eberspächer Airtronic D2 LandCruiser J7 Camper
Display Standheizung

Noch eine kleine Modifikation (mal wieder on-the-road irgendwo in den USA): Die fehlende Möglichkeit die Heizung in einer der 5 Stufen zu fixieren und durchlaufen zu lassen verstehe ich bis heute nicht. Programmiert man eine gewünschte Temperatur läuft die Heizung entweder immer zu hoch oder geht ständig an und aus – egal ob mit oder ohne externem Temperatur-Fühler. Das belastet sowohl Batterie als auch Heizung. Mit einem kleinen Trick lässt sich die Eberspächer aber überlisten. Nach dem simplen Austausch des externen Temp.-Fühlers mit einem festen Wiederstand können wir nun die Heizungsstufe ganz nach belieben selbst einstellen. Einen ausführlichen Beitrag dazu findet ihr hier.

Wer übrigens auf seiner Recherche auf die Diskussion stößt ob eine D2 oder D4 wohl besser währe, dem sei gesagt, dass man selbst mit der D2 bei geöffnetem Klappdach und -15 Grad nach weniger als 20min Saunatemperaturen erreicht wenn man sie auf Volllast laufen lässt. Eine D2 sollte also für alles was nicht LKW Größe hat völlig ausreichend sein. Zumal die Heizungen lieber auf hoher Stufe laufen als ständig auf niedriger.

Radio und Stereoanlage

Aller Anfang ist schwer. Zumindest wenn man bis dato nur in normalen PKW Audioanlagen nachgerüstet hat.

Also plane ich im ersten Entwurf sogar einen mittelgroßen Verstärker für unser Hottaue mit ein, muss dann aber schnell feststellen, dass sich der Platz für das riesige Teil erheblich besser nutzen lässt und wir die Leistung sowieso nicht brauchen.

Ordentlicher Sound ist mir aber wichtig. Also verbaue ich im Armaturenbrett anstatt der originalen „Lautsprecher“ (wenn man sie so nennen will) neue 2-Wege Lautsprecher von JBL (Gitter muss etwas ausgebeult werden dafür). Hinter den Vordersitzen in der Siebdruckplatte der quer verlaufenden Kiste wird zusätzlich je ein großer JBL Lautsprecher (Free Air Variante) mit separatem Hochtöner und Frequenzweiche verbaut. Primär für die tiefen Töne.

Alle Lautsprecher bekommen ordentliche Hifi Kabel und werden direkt an das Radio angeschlossen. Damit lässt sich ein erstaunlicher Klang und ordentlicher Lautstärke produzieren. Für den LandCruiser mehr als ausreichen.

JBL Free-Air Lautsprecher mit separatem Hochtöner
JBL Free-Air Lautsprecher mit separatem Hochtöner
Frequenzweiche hinter der Platte - LandCruiser J7 Elektrik
Frequenzweiche hinter der Platte

Das im ersten Ausbau verwendete Toyota Navigationssystem TNS510 ist inzwischen durch ein Continental Radio ersetzt (TRD7412UB-OR). Die Navigation hat außerhalb der EU sowieso nicht funktioniert und ein großes Display im Armaturenbrett wirkt mir einfach zu „teuer“ und weckt möglicherweise Begehrlichkeiten. Das Continental Radio hingegen kann viel (sogar DAB+), sieht aber nicht so aus und passt optisch in das Fahrzeug.

Toyota Navigationssystem aus Ausbau 1.0
Toyota Navigationssystem aus Ausbau 1.0
Neues Continental Radio in Originalblende mit Fach
Neues Continental Radio in Originalblende mit Fach

Die original Blende mit zusätzlichem Fach von Toyota muss in der Breite ein paar Millimeter ausgefräst werden, danach passt das Radio aber einwandfrei hinein. Die Lochung der originalen Halterungen passen ebenfalls.

Einen zusätzlichen Adapter braucht man nicht mehr, da das Radio hinten sowohl 150 Ohm als auch einen DIN Anschluss für die Antenne hat (sehr schöne Lösung). Durch den fehlenden Schacht für Compact Disc ist das ganze außerdem sehr schön kurz und lässt damit viel Platz für Kabel.

Das Radio ist übrigens nicht an die Starterbatterie angeschlossen sondern wird über die Bordbatterie versorgt. Einerseits um auch ohne laufenden Motor entspannt Radio hören zu können und weiterhin dem System folgend „Maximale Entlastung der Starterbatterie“.

Hinter dem Radio ist nun noch ein Dabendorf DAB Splitter verbaut und, nachdem das mit der original Antenne nicht wirklich funktioniert hat, auch noch die passende Dabendorf Multi-Antenne. Jetzt gewinnt der Empfang zwar immer noch keinen Preis, ist aber ausreichend. Sowohl bei DAB+ als auch bei FM.

Oft streamen wir sowieso eher Musik vom Handy.

Dabendorf Multiantenne LandCruiser J7
Dabendorf Multiantenne

Kühlschrank

Eine Kühlbox ist für uns unerlässlich. Frische Dinge wie Fleisch, Gemüse und Milchprodukte gehören beim Kochen dazu und besonders in der 40 Grad Hitze kann man fast alles in den Kühlschrank räumen was nicht binnen weniger Stunden oder Tage schlecht werden soll.

Das Maß aller Dinge bei den Kompressor Kühlboxen (und nur das Kompressor-System macht meiner Meinung nach bei größeren Reisen Sinn) ist die Firma Engel. Ihr Boxen sind nicht nur in Australien legendär.

Deswegen planen wir von Anfang an eine 35L Engel Box (MT-35-FS) mit in den Innenausbau ein. Die Version mit Display gönnen wir uns (absolut empfehlenswert). Bis jetzt sind wir hoch zufrieden. Nur etwas größer dürfte sie inzwischen sein. Aber so häuft man auch nicht sinnlos Lebensmittel an.

Übrigens kühlt die Box selbst bei nur 9V noch, was wirklich beeindruckend ist.

Engel MT-35-FS Kühlbox
Engel MT-35-FS Kühlbox

Dashcam inkl. Fach

Eine kleine Spielerei, die wir uns nun gönnen möchten ist eine Dashcam. Sie läuft beim Fahren mit und zeichnet alles auf was vor dem Auto passiert. So lassen sich auch ungewöhnliche Szenen festhalten und im nachhinein sichern. Das übereilte Herausholen irgendeiner Kamera entfällt also. Außerdem ergibt sich eine weitere schöne Perspektive bei Offroad Videos.

Auf der Suche nach einer Dashcam, die nicht über eine der normalen Saugnapf-Halterungen befestigt wird und vor allem kein Display hat (das brauchen wir nämlich nicht) bin ich auf die GitUp F1C gestoßen. Eine der wenigen Kameras (es gibt nur 2 Modelle) in einem Barrel Format. Zusätzlich hat die F1C eine sehr hohe Auflösung und ist speziell als Dashcam konzipiert. Der Vorgänger war noch als Actioncam gedacht. Die F1C ist nun aber ausschließlich für den Festanschluss an den Fahrzeugstrom konzipiert und hat anstatt einem Akku einen Super Capacitor. Der hält deutlich mehr aus und ist für die Anwendung im Fahrzeug besser geeignet als ein Akku. Zusätzlich kann die Kamera über Bluetooth ferngesteuert und über Wifi ausgelesen werden (und sämtliche Einstellungen angepasst werden). Ideal für unsere Anwendung und preislich mehr als in Ordnung für die gebotenen Features. Zusätzlich wird die Kamera schon mit einer stabilen Halterung mit Stativgewinde geliefert. Das ist sehr praktisch und universell.

Jetzt musste der passende Platz für einen optimalen Blickwinkel her. Viel Auswahl gibt es da nicht. Ideal ist der obere Rand der Scheibe, so hoch wie möglich und so mittig wie möglich. Dort ist aber keine Befestigungsmöglichkeit. Also müssen wir eine bauen. Und wenn ich schon Mal dabei bin, dann bekommt der Fahrer auch gleich ein kleines Fach für Brille, Dokumente usw.. Auf der Beifahrerseite hat sich das sehr bewährt.

Das Fach ist aus Aluminium gebogen und weiß lackiert (weil noch Lack übrig war und es einfach schöner aussieht).

Da die Form doch recht komplex geworden ist, sind die Seitenteile mit Sikaflex eingeklebt. Von Außen fast nicht sichtbar und genauso stabil wie gebogen oder geschweißt.

Als Verschluss dient ein Stück LKW-Plane, festgeklebt am Fach und mit Klettband am Querprofil des Klappdachs fixiert. So kann nichts herausfallen. Auch keine Kleinteile.

Unten rechts am Fach ist ein weiteres kleines Hut-Profil befestigt in dem die Kamera Platz findet. Ideale Höhe und eine stabile, wackelfreie Montage. Das Fach und die Kamera sind zusätzlich noch mit eingeklebten Gummiunterlagen gedämpft. Ein einziges USB Kabel verläuft von der Seitenwand durch das Fach bis zur Kamera und sichert die Stromversorgung beim Fahren. Hierzu ist ein kleiner Konverter von Viofo montiert, der einen sehr ordentlichen Eindruck macht. Ein normaler Konverter für USB oder ähnliches scheint nicht zu funktionieren. Ich vermute die Kamera braucht konstante 1A. Lohnt sich aber sowieso nicht, da der Konverter von Viofo für den Preis sowieso eine super Anschlussmöglichkeit ist.

Fach über dem Fahrersitz für Dashcam und Router
Fach über dem Fahrersitz für Dashcam und Router

Update 2023: Die Kamera und der Konverter funktionieren einwandfrei und zuverlässig. Das einzige was noch verbessert werden muss ist das Anschalten der Kamera. Ein spezifisches „Problem“ des HZJ. Durch das Vorglühen wird die Zündung aktiviert, was die Kamera wiederum anschaltet. Beim nun folgenden Starten des Autos wird das Zündplus aber kurz unterbrochen und die Kamera erneut gestartet. Das ist suboptimal. Wir werden versuchen das durch ein Zeit-Relais so zu schalten, dass sich die Kamera erst mit dem eigentlichen Starten des Fahrzeugs anschaltet (oder ein paar Sekunden später).

Schalter und Steckdosen

Im Auto ist es inzwischen wie zu Hause. Steckdosen kann man nie genug haben. Nur sind sie oft an der falschen Stelle.

Ähnlich geht es uns in unserem Hottahue. Wir setzen beim Punkt Steckdosen ganz klar auf die Standard-Kfz-Steckdose mit 15A Absicherung. Fertige USB Dosen oder ähnliche Systeme zu verbauen macht meines Erachtens nach keinen Sinn, da die Technik so schnelllebig ist, dass der heute aktuelle Standard morgen schon wieder nicht schnell genug ist. In eine Standard Kfz Dose kann ich einen günstigen Adapter hineinstecken und bei Problemen einfach austauschen.

Um auch beim Arbeiten nicht immer Kabel durch das Auto verlegen zu müssen, sollten möglichst viele Abnahmepunkte installiert sein.
Deswegen gibt es inzwischen diverse Kfz-Dosen im Fahrzeug: Auf der Beifahrerseite neben dem Armaturenbrett für alles was beim Fahren betrieben wird und auf dem Armaturenbrett liegt.

Doppel-KFZ-Steckdose für den Beifahrer
Doppel-KFZ-Steckdose für den Beifahrer

Hinter dem Fahrersitz (wird selten genutzt). Hinten, oben im Panel des Klappdachs für alles was von Bett oder Sitzbank aus zugänglich sein soll.

Zusätzlich ist neuerdings noch eine 3A USB Dose in der Mittelarmlehne verbaut für alles was versteckt laden soll – typischer Fall, man fährt und lädt das Handy, sieht einen Supermarkt und möchte schnell Einkaufen gehen, das Handy oder die Kamera aber nicht auf dem Armaturenbrett liegen lassen. Dafür ist die Dose in der Mittelarmlehne ideal und die 3A sollten für viele Jahre ausreichend sein, auch wenn sie vielleicht nicht so schnell Laden wie das in Zukunft möglich sein wird. Eine flache USB Dose war hier aber einfach sinnvoller als ein großer 12V Stecker.

3 Ampere Steckdose Mittelarmlehne
3 Ampere Steckdose Mittelarmlehne

Zusätzlich ist im Gang noch eine 230V Steckdose vom Inverter um z.B. das Notebook mit dem großen Netzteil zu laden. Alles sonst ist bereits auf USB umgestellt um ein einheitliches System zu bekommen und möglichst wenig Netzteile mitnehmen zu müssen. Sogar der Rasierer lädt inzwischen per USB Kabel.

Beim Thema Schalter bin ich der Ansicht, dass es Sinn macht jeden einzelnen Verbraucher im Fahrzeug An und Ausschalten zu können (zumindest die, die keinen eigenen Schalter besitzen). Zum einen um Kleinstverbraucher (wie z.B. die USB-Steckdose) komplett vom Netz zu trennen, aber auch um bei einer Fehlersuche im Zusammenspiel mit dem Batteriecomputer schnell feststellen zu können ob ein Verbraucher Strom zieht oder nicht.

Deswegen ist schon seit 2012 hinter dem Beifahrersitz ein BlueSea Schalter Panel verbaut mit dem sich alle Steckdosen im vorderen Bereich, der USB Lader, Kühlschrank usw. schalten lassen. Zusätzlich kann dort auch die zusätzliche Heckleuchte geschaltet werden – das ist sehr angenehm beim Rückwärtsfahren als Zusatz-Beleuchtung.

Jetzt neu ist im hinteren Bereich neben dem Bett ein zweites Panel verbaut (ebenfalls BlueSea, da wir sehr zufrieden damit sind). Hier lassen sich die hinteren Steckdosen, der RUT Router sowie nochmals die LED-Heckleuchte schalten.

Klappdach-Panel mit Schaltern und 12 V Steckdose
Klappdach-Panel mit Schaltern und 12 V Steckdose
Schalterpanel Heckbereich
Schalterpanel Heckbereich
Schalterpanel Frontbereich
Schalterpanel Frontbereich

Außenthermomenter

Warum bekommt ein simples Thermometer einen eigenen Punkt?

Ganz einfach, weil ich Wochen danach gesucht hab und ich das Ergebnis mit Euch in einem separaten Absatz teilen möchte.

Außen-/Innenthermometer gibt es wie Sand am Meer. Eckig, Rund, groß, klein. Aber was wir suchen ist ein Thermometer, dass ordentlich gebaut ist, möglichst genau misst, eine hohe Spreizung aber nicht noch 200 weitere Funktionen hat. Man sollte meinen, dass es das geben müsste. Ich hatte aber angefangen daran zu zweifeln.

Bis ich nach einigen Wochen das Thermometer der US-Firma Teltek (Inside outside thermometer) fand. Zuerst ungläubig ob der Preis wirklich stimme (über 100 Dollar), dann aber von so vielen positiven Stimmen im Netz überzeugt, dass ich uns eines bestellte.

Und siehe da, es geht doch. Ein hochwertiges Rundinstrument Made in USA ohne Spielereien (Celsius/Fahrenheit lassen sich umstellen). Temperaturbereich von -70 bis +65 Grad Celsius und hochwertige Kabel und Sensoren, die sogar scheints vor der Auslieferung eigens auf das Instrument kalibriet werden, da sie mit Inside und Outside markiert sind (per Hand). Die LED Farbe ist vor dem Kauf wählbar und wenn man ein paar Meter mehr Kabel für die Sensoren braucht wird auch das kostenlos auf Maß von Teltek erledigt.

Ja, der Preis ist hoch für ein einfaches Thermometer aber für all diejenigen, die genau das suchen was wir gesucht haben und kein China-Instrument verbauen möchten ist das Produkt nur zu empfehlen. Ach ja, die Lifetime Warranty nicht zu vergessen.

Die beiden Sensoren sind nun hinter der Belüftung des Klappdachs und hinter der linken Rückleuchte verbaut. Da der HZJ beim Fahren einen enormen Hitzstrom am Unterboden hat, ist es schwer einen geeigneten Platz zu finden. Hinter der Rückleuchte ist die Temperatur einigermaßen akkurat wenn nicht die Sonne darauf scheint.

Außenthermometer von Teltek USA
Außenthermometer von Teltek USA

Tempomat

Auch so ein kleiner aber feiner Luxus, den ich wahrscheinlich nie eingebaut hätte wenn er nicht sowieso übrig gewesen währe. Im Nachhinein sehr angenehm um bei größeren Strecken mal kurz die Füße zu entspannen.

Der Waeco Magic Speed ist ein klassischer Seilzug-Tempomat, angetrieben über Unterdruck.

Er hängt im Unterdrucksystem des 1HZ und zieht bei Bedarf am Gas-Hebel im Motorraum. Leider ist die Kraft nicht ausreichend um sehr stark zu ziehen, das bedeutet man kann das Auto auf 90-100 Km/h auf flacher Ebene halten, geht es einen Hügel hinauf, schaltet sich der Tempomat aber ab (jetzt mit Turbo-Lader ist das etwas besser geworden). Trotzdem reicht es völlig um sich kurz zu entspannen.

Im Innenraum ist das Schaltrelais des Tempomaten verbaut, dass die Verbindung zwischen dem Hebel am Lenkrad und dem Unterdruckmodul darstellt. Der Hebel am Lenkrad ist ein Nachrüst-Hebel (den Toyota auch original verwendet) der mithilfe eines weiteren Adaptermoduls von Waeco angeschlossen wird. Das alles funktioniert einwandfrei mit den genannten Einschränkungen.

Leider sind die klassischen Seilzugtempomaten inzwischen sehr selten geworden und neu fast gar nicht mehr erhältlich. Wer einen nachrüsten will sollte sich also beeilen.

Tempomatenhebel
Tempomatenhebel
Anschluss Tempomat an Gaszug
Anschluss Tempomat an Gaszug

Sitzheizung

Ein bisschen schief wurde ich schon angeschaut als ich die Recaro Sitze gerne mit Sitzheizung bestellen wollte.

Aber für uns ist das kein Luxus sondern ein sinnvolles Feature. Gerade im Winter. So müssen wir das Auto nicht hoch-heizen bis uns die Finger glühen sondern können entspannt die Sitzheizung einschalten. Und nach mehreren Stunden Fahrt freut sich auch der Rücken, egal bei welcher Außentemperatur, über die angenehme Wärme.

Die Heizung ist mit den Recaro-Schaltern im Armaturenbrett verbaut. Das nächste Mal würde ich wohl versuchen Toyota-Schalter zu verwenden, da die noch etwas schöner aussehen und sicherlich dauerhafter sind als die etwas billig wirkenden Recaro Schalter.

Lichter und Leuchten Außen

Beim Licht gilt das gleiche wie beim Hubraum. Was ist besser als viel Licht? Noch mehr Licht.

Frontscheinwerfer frontal

Schon nach wenigen Fahrten im Dunkeln tauschen wir die Standard Birnen in den Hauptscheinwerfern des Hottahue gegen Osram Nightbreaker Birnen aus und schrauben Zusatz-Fernscheinwerfer auf die Stoßstange.

Ganz zu Anfang große runde Hella 100W Scheinwerfer die zwar hell sind aber auch sehr den Kühler blockieren.

Allererste Version Fernscheinwerfer – die Hella-Leuchten werden aus optischen Gründen nach unten in die Stoßstange verlegt, wo sie aber den Kühler blockieren

Danach kommt eine kleine LED-Bar oben auf die Stoßstange, die den Nahbereich sehr schön ausleuchtet.

Zweite Version mit LED Fernscheinwerfern von 2016-2018

Finales Setup der Frontleuchten: Die alte LED-Bar (eher ein Breitstrahler) auf der Stoßstange bekommt eine Schwester, die für die Fernausleuchtung zuständig ist und die Hauptscheinwerfer tauschen wir gegen moderne LED-Scheinwerfer aus. Das ist zwar optisch nicht mehr ganz so schön, bringt aber beim Fahren einfach mehr Licht und damit Sicherheit.

LED Fernscheinwerfer Breit- und Fernstrahler
Finale Version – LED Fernscheinwerfer Breit- und Fernstrahler

Frontscheinwerfer seitlich

Die Evolution des Lichts geht in den USA weiter, wo wir feststellen, dass die Schlafplatzsuche im Dunkeln oft schwierig ist wenn man nichts rechts und links vom Auto sieht. Wir wachen sogar ein Mal morgens neben einem Haus auf, dass wir Nachts nicht gesehen hatten.

Also montieren wir „provisorisch“ kleine Hella LED Arbeitsscheinwerfer an den Bügel der Stoßstange, die links und rechts die Landschaft ausleuchten. Das ist enorm hilfreich und wir möchten nicht mehr darauf verzichten.

Erste Version der Seitenscheinwerfer provisorisch montiert
Erste Version der Seitenscheinwerfer provisorisch montiert

Im Zuge des neuen Ausbaus demontiere ich die Hella Scheinwerfer wieder und ersetze sie durch quadratische LED-Spots, die ich seitlich in die Stoßstange versenke. Das ist schöner und unauffälliger.

LEDs als Seitenleuchten
LEDs als Seitenleuchten in die Stoßstange integriert

Nachts leuchten wir jetzt die Gegen so stark aus, dass selbst seitlich herannahende Rehe frühzeitig zu erkennen sind.

Die Leuchten schalten wir fortan – über ein Relais – durch einen extra Schalter (Original Toyota Nebelscheinwerfer-Schalter) im Armaturenbrett so dass wir sie auch bei normalem Fahrlicht schnell mal aktivieren können.

Heckleuchten

Auch hinten ist Licht wichtig um gesehen zu werden.

Deswegen rüsten wir schon gleich zu Anfang auf die „hochgelegten“ original Heckleuchten um und ich füge eine dritte Bremsleuchte (Hella LED) auf Höhe des Klappdachs hinzu.

hochgelegte Rückleuchte Toyota LandCruiser J7
„hochgelegte“ Rückleuchte
dritte Bremsleuchte von Hella - LandCruiser J7 Elektrik
dritte Bremsleuchte Hella

Jetzt leuchten 4 normale Heckleuchten und 5 Bremsleuchten und wir sind frühzeitig zu erkennen – Auch im Nebel. Das ist mir wichtig, da ich gerne gesehen werden möchte wenn ich Bremse.

Die inzwischen komplett verrosteten Heckleuchten der AFN Stoßstange werden im Rahmen des Umbaus mit modernen, vergossenen LED Leuchten der Firma Secorüt ersetzt. Auch das ist optisch nicht ganz so stilvoll wie vorher, ich hatte aber keine Lust mehr auf ständig ausfallende Leuchten, defekte Birnen und Wasser im Glas.
Außerdem war das original vorher über den Leuchten montierte Gitter einfach sinnlos und hat die Leuchten verdeckt.
Die neuen Led´s sind auf einer schwarz lackierten Alu-Dibond Platte montiert und schön hell.

LED Rückleuchten von SecoRüt
LED Rückleuchten von SecoRüt

Die Nummernschildbeleuchtung ist nun ebenfalls LED in Gummi-Fassung.

Nummernschild Halter mit Beleuchtung
Nummernschild Halter mit Beleuchtung

Schon von Beginn an leuchtet eine VisionX Arbeitsleuchte bei Bedarf den Heckbereich des Hottahues aus und ist besonders beim nächtlichen Rückwärtsfahren ideal. Für das normale Campen ist sie eigentlich fast schon zu hell. Sie lässt sich durch das Schalterpanel hinter dem Beifahrersitz bequem von vorne auch beim Fahren Einschalten oder inzwischen auch vom Panel hinten neben dem Bett.

Arbeitsleuchte - Heckleuchte VisionX am LandCruiser J7
Arbeitsleuchte – Heckleuchte VisionX

Zusätzlich ist die gleiche Leuchte nochmals mobil mit 5m Kabel und Magnethalterung im Gepäck um sie überall dort am Auto anbringen zu können wo man gerade Licht braucht.

Lichter und Leuchten Innen

Auch im Innenraum ist Licht wichtig.

Unser Konzept im Wohnraum besteht aus zwei kleinen Leuchten mit je 2 Soffitten die dicht am Rand oberhalb der Küche angebracht sind und sowohl Arbeitsbereich als auch Kühlschrank ausleuchten, dazu einer großen Wohnraumleuchte von Hella (sehr Hell) und einer Hella Kartenleuchte/Leseleuchte. Die Kartenleuchte und die kleinen Leuchten sind ideal wenn man nicht auffallen möchte, da die große Leuchte das komplette Dach mit erleuchtet und das Auto dann von weitem sichtbar ist.

Hauptwohnraumleuchte
Hauptwohnraumleuchte
Küchenbeleuchtung mit Soffitten
Küchenbeleuchtung mit Soffitten
Flexible Leuchte zum Kochen oder Lesen im Innenraum
Flexible Leuchte zum Kochen oder Lesen im Innenraum

Kurz hinter der Sonnenblende des Beifahrers hatte ich vor kurzen eine weitere Kartenleuchte nachgerüstet. Quasi als Leseleuchte für den Beifahrer, die sich beliebig verstellen lässt. Das ist ideal zum Karten- oder Reiseführer lesen und stört beim Fahren überhaupt nicht.

Hella Leseleuchte für den Beifahrer
Hella Leseleuchte für den Beifahrer

Insgesamt sind die Hella Kartenleuchten einfach eine tolle Sache. Nicht teuer, extrem haltbar, angenehmes Licht und einen Schwanenhals mit vielen Verstellmöglichkeiten. Wir mussten bei den Kartenleuchten übrigens noch nie eine Birne wechseln.

Insgesamt versuchen wir ohne LED´s im Innenraum auszukommen. Das braucht zwar mehr Strom, wir empfinden das Licht aber als unangenehm.

Lüftungsschaltung

Eine Idee, die durch unseren Hund entstanden ist und schon in unserem alten Toyota Avensis Anwendung fand.

Eine Möglichkeit die Lüftung auch im Stand laufen zu lassen. Das ist nicht nur mit Hund praktisch sondern auch z.B. in einer Umgebung in der es warm ist, man im Auto mit geschlossenem Dach schläft und nicht unbedingt die Fenster aufmachen möchte. Das ist uns noch nicht oft passiert. Wenn, dann waren wir aber froh Frischluft ins Auto blasen zu können.

Dazu wird der Lüftermotor vor dem Wiederstand einfach an die Bordbatterie mit angeschlossen und ein Schalter eingebaut (in unserem Fall ist das der Original Schalter, der noch von der ehemaligen Fondheizung montiert ist).

Jetzt kann die Lüftung auch im Stand angeschaltet werden und der Motor wird über die Bord-/Wohnraumbatterie versorgt. Die Serienlüftung braucht relativ viel Strom, auf Stufe 1 (die meistens ausreichend ist) kann man sie aber ruhig mal eine Nacht durchlaufen lassen wenn man danach wieder fährt. Die Verbräuche sind bei uns ca. Stufe 1 – 3A und Stufe 2 – 5A.


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