Innenraum
Viele Innenraumkonzepte von J7 im 78er Format (also der TroopCarrier) ähneln sich. Und auch unsere Einteilung ist angelehnt an den 78er mit Hochdach, den wir 2012 in Australien gemietet hatten.
Wichtig war und ist uns:
- Ein schnelles Herausnehmen des Ausbaus um das Auto zum Transportieren zu nutzen oder Wartungsarbeiten vorzunehmen
- Fahren/Schlafen/Wohnen für 2-4 Personen und Hund
- Draußen und drinnen Wohnen im Sommer und Winter
- Viel nutzbarer (und praktischer) Stauraum
- Hohe Stabilität und Zuverlässigkeit bei allen Bedingungen
- Durchstieg von vorne nach hinten
- Stehhöhe
- Wasserfestigkeit
- Gleichzeitiges Arbeiten / Schlafen (einer arbeitet, einer schläft)
- Auch bei geschlossenem Dach (so wenig eingeschränkt wie möglich) wohnen zu können
Warum und wie der Ausbau konzipiert ist, erklären wir in den folgenden Punkten. So viel sei generell gesagt: Uns ist primär immer erst die Funktion wichtig. Ob das ganze dann auch schön aussieht spielt nur eine nebensächliche Rolle. Natürlich achten wir z.B. bei der Küchenarbeitsplatte oder den Sitzbezügen auch aufs optische, würden aber nicht auf die Idee kommen uns Parkett auf den Boden zu legen, nur weil es schön aussieht.
Aufteilung des Innenraums
Unser Innenraum ist recht klassisch in ein Bank-/Sitzmodul und ein gegenüberliegendes Küchenmodul aufgeteilt. Dazwischen ist ein ca. 40cm breiter Gang in dem gern allerlei durch die Gegend fährt was sonst keinen Platz hat. Außer im Winter, denn dann bläst die Standheizung warme Luft durch den Gang an die Füße und es ist schneller aufgeräumt als sonst.
Sinn und Zweck der Aufteilung ist es, dass entweder mehrere Personen hinten sitzen können, einer arbeitet in der Küche und einer sitzt auf der Bank oder bis zu 3 Personen fahren hinten mit (außerhalb Europas, wo das keinen Interessiert). Am liebsten Einheimische, die sich immer sehr darüber freuen, wenn wir sie und ihre Einkäufe mit ins nächste Dorf nehmen und ihnen den Fußweg ersparen. So sind schon wunderschöne Geschichten entstanden, an die wir uns ewig erinnern werden.
In der Mitte bleibt ein Durchgang durch den man nach hinten „Klettern“ kann wenn man das Auto nicht verlassen möchte oder schnell mal etwas von hinten braucht. Hier ist inzwischen auch der Hundekorb verschraubt.
Auf der Küchenseite ist alles auf Stehhöhe ausgelegt, kann aber auch bei zugeklapptem Dach benutzt werden.
Die Sitzhöhe ist ebenfalls so konzipiert, dass sie auch für große Personen bei zugeklapptem Dach ausreicht.
Das ist uns wichtig, da wir nicht immer gleich das Dach aufklappen wollen um uns schnell ein Brot am Straßenrand zu schmieren.
Das Bank- und das Küchenmodul sind schnell herausnehmbar und nur mit Schrauben auf der 15mm Siebdruckplatte fixiert. Die vordere Querkiste ist hingegen relativ fest im Fahrzeug verbaut (wiederum auf der Bodenplatte) und beherbergt Elektrik, Standheizung, Wasserkanister usw.. An ihr ist auch die Mittelarmlehne befestigt. Alle Verbindungen (Strom/Wasser) zwischen den Modulen sind mit Druckluftanschlüssen oder Magnetsteckern realisiert.
Die Sitz-Lehne ist herausnehmbar und passt exakt auf den Gang. Damit bildet sich ein ca. ein Meter breites Bett auf dem wir auch mit geschlossenem Dach schlafen können (z.B. in der Stadt oder bei Sturm). Die Lehne ist inzwischen mit einer Kombination aus Aluprofilen und Kugelsperrbolzen am Fahrzeug befestigt. Das ist sehr leicht und extrem stabil. Auf dem Gang liegt die Lehne dann auf kleinen Alublöcken am Küchenmodul und den Klappenriegeln des Sitzmoduls.
Staufächer gibt es in 2 Varianten. Entweder ein Raum hinter einer Klappe – das findet sich im unteren Bereich der Module, dort wo die Radkästen sind und Auszüge keinen Sinn machen würden. Hier kommt alles hinein was Vorräte etc. sind an die man nur selten heran muss (Klopapier, Werkzeug, Winterjacken usw.). Die zweite Variante sind Kisten auf Vollauszügen für alles was dem täglichen Bedarf entspricht. Das System mit Klappfächern wie es oft verwendet wird, konnte uns einfach nicht überzeugen da es uns zu ungeordnet und schlecht zugänglich ist. Es geht zwar viel hinein in solche Stauräume, an die Dinge die in den Ecken oder unten liegen kommt man aber nur schlecht heran. Der Stauraum in Auszügen ist hingegen voll nutzbar auch wenn er etwas kleiner ist.
Das Bett verschwindet komplett inkl. Bettzeug im vorderen Bereich des Autos und kann bei aufgestelltem Dach noch Mal angeklappt werden um einen weiteren Sitz auf der Querkiste zu bekommen.
Verwendete Materialien/Systeme
Alle verwendeten Materialien sind wasserfest. Deswegen werden als Metalle nur Alu und Edelstahl (A2 und A4) verwendet. Im Holzbereich nur Siebdruckplatten oder (für Arbeitsplatte) Bambus, 5x geölt. Als Blenden verwenden wir hauptsächlich Alu-Cobond, eine Verbundplatte aus Alu und Kunststoff. Unsere Kisten sind ebenfalls aus Alu-Profilen (Casemaker) und Kunststoff-Platten (7mm Hohlkammerplatte) gebaut.
Wer glaubt, im Innenraum sei das nicht so wichtig, der hat unser Fahrzeug nach 2 1/2 Jahren Reise noch nicht gesehen. Da ich Anfangs auch der Ansicht war, es müsse im Innenraum nicht immer Edelstahl sein, waren einige Schraubverbindungen „nur“ verzinkt und nach unserer Rückkehr komplett verrostet. Dem Salz in der Luft, dem Sand im Fußraum und der hohen Luftfeuchte in Mittelamerika sei dank.
Alle 3 Module und auch die Bett-Konstruktion sind im Aluprofil-System gebaut. Das System besteht aus verschieden großen Alu-Quadratprofilen (20×20 oder 30×30), die mit Schnellverbindern zusammengeschraubt werden. In die Nuten der Profile können Nutensteine oder Platten eingelassen werden. Damit schafft man ein sehr stabiles Gerüst für die einzelnen Module, dass aber trotzdem variabel bleibt.
Einen Blogbeitrag zum Thema „Unser Aluprofil-System“ findet ihr hier.
Kisten und Klappen sichern wir am liebsten mit Klappenriegeln aus dem Flugzeugbau. Sie sind unglaublich stabil und wir hatten noch nie einen Ausfall. Egal wie schwer die Kiste gegen den Riegel drückt.
Verbindungen sind meist genietet oder geschraubt (wobei beides seine Vor- und Nachteile hat). Wenn geschraubt, dann immer mit Schraubensicherung gesichert wegen der Vibrationen.
Viele Beschläge etc. stammen aus dem Bootsbau, da es dort sehr auf Seewasserbeständigkeit ankommt und die Qualität oft besser ist als im Camping-Zubehör. Da unser Anforderungsprofil aber auch nicht mit „normalem“ Camping vergleichbar ist, war uns schnell klar, dass die Bootsbau-Teile besser geeignet sind.
Wenn möglich wird alles fixiert und/oder gedämpft (z.B. per Antirutsch/Gummimatte), dass es nicht klappert.
Löcher in die Karosserie werden so weit wie möglich vermieden. Es gibt viele original Gewinde und Löcher die man mit etwas Fantasie für sich nutzen kann ohne bohren zu müssen.
Kisten und Kästen im Casemaker System
Schnell war für uns klar, dass wir keine „herkömmlichen“ Staukästen mit Klappen möchten wie sie gerne im Casemaker-System verbaut werden. Boxen mit Vollauszüge wären ideal.
Also entscheiden wir uns im ersten Ausbau 2012 für Euroboxen aus Kunststoff, verstärken sie am Rand mit Aluminium Rechteckprofilen und nieten sie an Heavy-Duty Vollauszüge mit Touch-Release Funktion.
Da wir Küche und Sitzmodul ganz nach unseren Wünschen bauen können, sehe ich im festen Maß der Euroboxen kein Problem und konstruiere die Module dementsprechend. Nur die Tiefe wird nicht voll ausgenutzt.
Schon nach einer unserer ersten Kurzurlaube in Dänemark stellt sich heraus, dass die Touch-Release Funktion die beladenen Boxen auf unbefestigten Wegen nicht halten kann. Bereits beim Auffahren auf den Strand beginnt hinter uns im Wohnraum ein Konzert von klackenden Kisten. Also rüsten wir starke Drehriegel nach, die fortan die Kisten an ihrem Platz halten. Die Drehriegel werden im Laufe der Zeit zu einem meiner Lieblingsutensilien und mit Ihnen wird alles gesichert was Klappe oder Kiste heißt.
Die blauen und gelben Kunststoff-Boxen begleiten uns auch auf der Panamericana und funktionieren einwandfrei.
Im Zuge des Umbaus nach der Panamericana gilt es aber den Platz zu optimieren und damit auch die Tiefe der Module besser auszunutzen. Denn schon wenige Zentimeter Höhe oder Tiefe machen im Volumen sehr viel aus.
Fertige Boxen gibt es nicht, Kunststoff-Kisten auf Maß halte ich für schwierig, da mir dann jede Anpassungsmöglichkeit im Laufe der Montage fehlt. Boxen aus Holz sind ohne Verstärkung nicht stabil genug und außerdem zu schwer.
Also schaue ich mir das Casemaker System, dass wir bis jetzt immer gemieden hatten doch noch Mal genauer an.
An sich sind die Profile ja super nur die verwendeten Platten sind mir zu schwer. Aber die Möglichkeit alles Millimeter-Genau auf Maß zu fertigen reizt mich. Über die sehr leichten 7mm Kunststoff-Wabenplatten, die auch im Rahmen des Casemaker Systems angeboten werden, findet man nur wenig im Internet. Die einen vermuten sie seien nicht stabil genug, manche verwenden sie fast nur noch – aber mit Einschränkungen bei der Nutzung.
Leider sind auch die Abnahmequellen sehr eingeschränkt, also riskiere ich es und bestelle direkt mehrere Platten im Vollformat um sie selbst zuzuschneiden. Zusätzlich stelle ich mir alle benötigten Nieten, Profile und Eck-Stücke zusammen.
Die 7mm Kunststoff Platten wirken in 1,50 x 3,00 Meter tatsächlich etwas wabbelig. Kaum schneidet man sie kleiner sind sie aber sehr stabil und auch steif.
Der Kistenbau ist dann doch etwas aufwendiger als gedacht und braucht einiges an Zeit. Man arbeitet sich zwar Stück für Stück in das Casemaker System hinein, wenn man aber einwandfreie Gehrungen und passgenaue Verbindungen möchte dann braucht das seine Zeit. Die Kisten müssen schließlich auf 1-2mm genau werden (wegen der vorgegebenen Breite).
Nach gefühlt 1000 Bohrungen, Nieten und Schnitten sind die Kisten endlich fertig. Sie sind natürlich deutlich schwerer als die Euroboxen vorher (ca. doppelt so schwer) aber dafür sehr stabil und auch passgenau. Im Anschluss baue ich auch die Raffelkisten und die Skibox (siehe „Fahrzeug Anbauten„) aus dem gleichen Material. Speziell bei der Skibox merkt man, dass sich größere Platten zum Teil verwinden wenn sie nicht verstärkt werden. Stabil sind sie trotzdem. Und vor allem verformen sie sich nicht wie das z.B. Alu-Dibond Platten nach hoher Krafteinwirkung tuen sondern sie federn einfach wieder in ihre alte Form zurück.
Die Touch Release Auszüge verwenden wir übrigens wieder. Sie sind nach einer Reinigung und neuem Einfetten wieder einsatzbereit.
Das Fazit der neuen Kisten mit 7mm Kunststoff-Wabenplatten? Super. Es gibt keinen Sinn solch kleine Flächen mit Sperrholz zu bauen. Der Kunststoff ist abwaschbar, leicht, robust, schlagfest. Einziger Nachteil: Man kann nicht direkt hineinschrauben und alle Nieten und Schrauben müssen unterlegt werden um die Last zu verteilen. Beachtet man das, hat man meiner Meinung nach ein ideales Plattenmaterial für Expeditions-Ausbauten.
Küchenmodul/Wasser
Das Küchenmodul mit seiner 84,5cm hohen Arbeitsfläche bietet den Haupt-Stauraum im Ausbau. Die Arbeitsplatte ist eine Bambus-Mehrschichtplatte. Da die erste Platte nach ca. 10 Jahren etwas unansehnlich wurde, habe ich sie im Zuge des Umbaus ersetzt und jetzt auch zusätzlich geölt. Denn auch hier war das Hauptproblem die Luftfeuchte. Bambus ist zwar an sich sehr beständig, eine zusätzliche Ölschicht hilft aber nochmals gegen die Feuchte und das Aufquellen der Deckschicht. Hierfür benutzen wir übrigens nur absolut natürliches Öl, so dass Lebensmittel kein Problem sind. Viele Öle sind nicht gerade Chemie-Frei.
Die eingelassene Edelstahlspüle mit Abtropffläche ergänzt den Arbeitsbereich. Sie wird einfach verschraubt. Klammern wie sie im Heimbereich Verwendung finden, währen in einem Geländewagen schwierig und würden sich mit der Zeit lösen. Um die Dichtung noch besser anzudrücken sind noch 4 weitere Bohrungen und Schrauben von mir ergänzt.
Der Wasserhahn ist eine sogenannte Pantry Pumpe der Firma Whale aus dem Bootsbau. Sie fördert durch hochziehen und herunterdrücken des Hahns drucklos Wasser aus einem unserer 6 Raumsparkanister in die Spüle und funktioniert seit Jahren einwandfrei. Die Pumpe sitzt auf einer schrägen Ablauffläche (jetzt neu), da sie die Angewohnheit hat mit der Zeit ganz leicht undicht zu werden und dann kleine Tropfen Wasser beim Pumpen am Hahn herunterlaufen. Da hilft auch ein neues Dichtungskit nur kurz. Das ist aber – wenn man es weiß – kein Problem und schränkt die Funktion nicht ein. Durch die schräge Fläche läuft das Wasser dann einfach in die Spüle. Ansonsten ist die Pumpe extrem zuverlässig und sogar kurzes Einfrieren macht ihr nichts.
Die Pumpe ist neuerdings mit einem Vorfilter versehen. Da wir früher immer mal wieder Schwebstoffe im Wasser hatten, soll nun ein 100 Micron Dauerfilter mit Schauglas das größte heraus sammeln. Das funktioniert einwandfrei und der Filter arbeitet völlig ohne Druck, kann nicht verkeimen und ist leicht auszuspülen (Edelstahl-Sieb).
Warum kein Druck-Filtersystem wie es viele montieren?
Ich bin kein Fan von elektrischen Druckpumpen, druckfesten Schlauchverbindungen, Reservoirs, riesigen Filteranlagen etc.. Das schafft alles zusätzliche Fehlerquellen, braucht Platz und bringt einen minimalen Komfortgewinn der uns nicht wichtig ist.
Wir füllen Trinkwasser aus der Leitung dort wo es welches gibt. Oder kaufen es für ein paar Euro. Das war bis jetzt selbst in Mittelamerika nie ein Problem. Ganz im Gegenteil (an jeder Ecke gibt es eine Purificadora mit hochwertig gefiltertem Wasser zum Schnäppchenpreis und die Kanister werden einem auch noch gereinigt). Sollte es mal kein sauberes Wasser aus der Leitung geben, dann kauft man im Supermarkt für ein paar Euro mehrere Gallonen Trinkwasser und füllt sie um. Das alles kostet am Ende eher weniger als Filter und Pumpen und ist nicht so Fehleranfällig und wartungsintensiv.
Bei mehreren tausend Litern wurden wir noch nie krank vom Wasser und hatten keine Keime in den Kanistern. Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Bevölkerung ja auch Trinkwasser braucht und deswegen in den meisten Ländern Systeme etabliert sind um an sauberes Wasser zu kommen.
Im vorderen Bereich des Moduls steht die Kühlbox. Die ist an den original Punkten für den Tragegriff verschraubt und steht auf einer dicken Antirutschmatte. Das reicht, dass sie sich nicht bewegt. Neben der Kühlbox hat der Innentisch Platz, der sich einfach auf eine der ausgezogenen Kisten legt und dann fest fixiert ist.
Im rückwärtigen Bereich schmückt neuerdings ein selbst genähtes Klett-Sortie-System die Küche um Dinge wie Besteck, Zahnputzzeug usw. unterzubringen. Da vor den Fenstern sowieso meistens eine Box oder Halterung angebracht ist, kann man den Platz auch nutzen. Das System wird mit Kederschienen eingezogen und verhindert gleichzeitig, dass etwas hinter die Küche fällt (das Problem hatten wir leider immer mal früher).
Rechts oben in der Ecke befindet sich ein Klorollen-Halter von Ikea. Wer viel unterwegs ist kennt das – Man muss immer Toilettenpapier mitnehmen – nicht nur für das tägliche Geschäft.
Auf der Stirnseite des Küchenmoduls befindet sich ein weiteres Sortiersystem. Am Anfang war der Platz für unsere Campingstühle reserviert aber in Guatemala erkannten wir den Wert des schnell zugänglichen Platzes und ließen uns aus einem dort gewebten Stoff das Sortiersystem nähen. Eine tolle Arbeit, die dank 1:1 Vorlage aus Pappe auch genau so geworden ist wie wir uns das vorgestellt hatten. Das sind die Dinge an die man sich erinnert. Die Frau, die uns das System genäht hat, wahrscheinlich auch…
Im unteren Bereich der Küche befinden sich die Radkästen und damit auch ein sehr ungleichmäßiger Stauraum. Um ihn für alles mögliche zugänglich zu machen sind zwei Klappen aus Alu-Dibond angebracht und wir lagern hier hauptsächlich Dinge, die man nicht jeden Tag braucht. Z.B. Gaskartuschen, Toilettenpapier, Medikamente, Werkzeug usw.
Auf der rechten Seite ist außerdem unser geliebter 12er Dutch Oven befestigt. Er steht auf einem ausgefrästen Podest, in Antirutschmatte gelagert und ist nochmals nach unten verzurrt.
Unter der Spüle ist noch so ein schlecht nutzbarer Raum, der zu Anfang für Besteck genutzt wurde. Da das Besteck jetzt oben auf der Küche Platz findet, konnte ich ein passgenaues Fach unter die Spüle bauen, in dem wir Handtücher, Tüten usw. verstauen können. Das ist ein weiterer, wenn auch kleiner Platzgewinn.
Auf der Schrägen Vorderseite des Küchenmoduls – hinter dem Beifahrersitz – ist Platz für den Druckluftschlauch des Kompressors und die Steuerung der zusätzlichen Lüftung der Kühlbox – mehr dazu im Beitrag Elektrik.
Sitzmodul und Lehne
Das Sitzmodul, wie wir es nennen, ist eine ca. 44 cm hohe Bank (inkl. Kissen) mit Stauraum aus Kisten und einem Fach darunter – und neuerdings auch der Batterie.
In seiner ersten Version war im hinteren Bereich noch ein Rohr angebracht in dass man Dinge wie Antennen usw. hineinschieben konnte. Die zuerst verwendeten Euroboxen waren weitaus nicht so tief wie das Modul und auch nicht tiefer erhältlich.
Bei der „neuen Version“ nutzen die selbst gebauten Kisten jetzt die volle Tiefe aus. Eine große und 2 kleine Kisten auf Vollauszügen sind gefüllt mit Geschirr, Kocher, Elektronik, Spielen usw.
Der vordere Teil des Moduls beherbergt nun die große 200Ah Lithium Batterie, die von vorne durch eine Klappe und von oben durch Abschrauben der Sitzfläche zugänglich bleibt. Die Klappe hat mehrere Löcher um die Batterie mit der Standheizung bei extremer Kälte etwas aufwärmen zu können.
Die Sitzfläche selbst ist wie alle Flächen aus 9mm Siebdruckplatte gebaut und das darauf liegende Polster mit Klettverschluss befestigt.
Unsere Polster ließen wir schon im ersten Ausbau bei der Firma NanoForm schneiden und die Bezüge nähen. Das hat auch nicht schlecht funktioniert. Die Bestellabwicklung war nicht immer optimal, das Ergebnis und die Qualität aber definitiv. Die Bezüge sind weiterhin in Benutzung, den Schaumstoff hatten wir nun gegen eine etwas härtere Version ausgetauscht. Da wir sowieso meistens im Klappdach schlafen ist der Sitzkomfort wichtiger als der Schlafkomfort.
Über die Sitzfläche ist neuerdings noch zusätzlich ein selbst genähter Bezug aus schottischem Tweed gezogen (wegen Hundehaaren etc.). Der Stoff ist noch strapazierfähiger als er aussieht und wir sind bis jetzt begeistert von Funktion und Haptik.
In einem breiten und tiefen Fach ganz unten findet der Campingtisch, die LTE-Zusatzantenne und viele weitere Dinge Platz. Hier blockiert, wie auch auf der Küchenseite, der Radkasten die volle Tiefe und ein Fach mit Klappe macht mehr Sinn als ein Auszug.
An der Stirnseite ist, wie auch beim Küchenmodul, ein kleines Sortiesystem aus Guatemala befestigt. Ideal für Kaffee-Koch-Zubehör und Kleinigkeiten.
Die Lehne, ebenfalls aus 9mm Siebdruckplatte, ist gleichzeitig Liegefläche und passt exakt in den Gang. Sie liegt dort auf der Küchenseite auf kleinen Alublöcken und am Sitzmodul auf den Klappenriegeln. In wenigen Sekunden erhält man so ein ca. ein Meter breites Bett. Hier schläft auch der „Besuch“ wenn welcher mitfährt.
In ihrer ersten Version war die Lehne noch mit einer Steckkonstruktion aus 15mm Siebdruckplatte an der Karosserie befestigt (Gewinde der original Sitzbänke). Das war aber sehr schwer.
Die neue Befestigung besteht aus 3 Aluminium Quadratprofilen. Eines an der Karosserie verschraubt und verklebt, 2 Stück an der Lehne. Gesichert wird die Lehne dann mit 3 Kugelsperrbolzen. Das ist noch fester und verwindungssteifer als vorher und deutlich leichter.
Quermodul und Mittelarmlehne
Das Modul quer hinter den Vordersitzen könnte man auch als Servicemodul bezeichnen. Es ist nur mit viel Aufwand demontierbar und wurde auch so konzipiert.
Im Modul sitzen die 6 Raumsparkanister (je 12 Liter) aus dem Campingzubehör, in die wir unser Trinkwasser füllen. Leider sind sie ab Werk nicht wirklich so dicht wie wir das benötigen würden. Deswegen sind die Kappen so umgebaut, dass sie wirklich dicht sind (neue Dichtung einsilikonisiert) und mit einem Druckluft-Schnellwechselsystem in wenigen Sekunden umgesteckt werden können. Je ein Ausgang für die Ansaugung des Wassers und einer für die Belüftung. So kann zwischen den 3 bestückten Kappen in Sekunden gewechselt werden. Sind 3 Kanister leer, schrauben wir die 3 Kappen um und entnehmen das Wasser aus den restlichen 3 Kanistern. Auch die hinteren Kappen der Kanister mussten ausgetauscht werden, da sie nicht druckdicht genug sind. Zum Befüllen nehmen wir die Kanister heraus. Gibt es einen Schlauch, kann man sie damit aber auch im Fahrzeug problemlos befüllen.
Wird doch mal etwas undicht, schütz jeweils eine Edelstahl-Wanne links und rechts das Fahrzeug. Das Rückschlagventil für die Wasserversorgung ist eines der wenigen Teile, dass aus dem Campingzubehör kam. Und, oh Wunder, es zerbrach nach einigen Jahren in seine Einzelteile (Kunststoff wurde spröde). Zum Glück hatte ich es gleich doppelt verbaut. Jetzt ist das Rückschlagventil ein Edelstahl Industrieventil. Wieder ein Beispiel dafür, dass Campingzubehör nur sehr bedingt für unsere Art des Reisens geeignet ist.
Übrigens gibt es bis auf das Rückschlagventil und den neuen, drucklosen Filter keine weiteren Teile im System. Der Pump-Wasserhahn auf der Küche saugt so direkt aus den Kanistern bis hoch in die Spüle (mit minimalem Kraftaufwand und hohem Durchlauf).
Ganz links im Modul ist Platz für ein Kleinteilemagazin und einen Ratschen-Kasten. Ganz rechts sitzt unser kleiner T-Max Kompressor. Auch wenn es ungewöhnlich ist den Kompressor im Wohnraum zu verbauen, bin ich fest davon überzeugt, das Hitze, Kälte und Wasser im Motorraum für keinen Druckluft-Kompressor ideal sind. Deswegen sitzt unserer trocken und schwingend gelagert unter der Kühlbox. Das funktioniert seit über 10 Jahren.
Die mit dem Quermodul fest verbundene Mittelarmlehne (alles ebenfalls aus Alu-Profilsystem, hier aber mit 9mm Siebdruckplatte beplankt) geht in einem Tunnel in das Quermodul über. Darin sitzt die Standheizung. Sie saugt neben der Handbremse an und bläst die heiße Luft und den Mittelgang.
Die Armlehne selbst hat ein großes Fach mit Klappe (mit Kunstleder bezogen) und zwei kleine Ablagefächer neben der Handbremse. Vor der Lehne ist ein Becherhalter aus dem Yachtbereich angeklettet – ideal für Kaffeebecher.
Die schräge Fläche zu den Vordersitzen nutzen wir für die Hifi-Boxen, Funkgerät, Schalterpanel, Wagenheber und vieles mehr. Dazu mehr im Beitrag Elektrik.
In ihrer ersten Version hatte das Modul auf der Oberseite nur eine breite Klappe mit einer Sitzfläche. Durch die neu entwickelten Raffelkisten (siehe eigenen Punkt) und den Hundekorb, sind es nun 2 getrennte Klappen mit 2 Sitzkissen.
Raffelkisten
Was ist eine Raffelkiste? Das Wort Raffeln leitet sich vom Geraffel ab und ist süddeutsche Umgangssprache (Hessisch) für allerlei Zeug was herumfliegt und keinen Platz hat.
Auf jeden Fall dauert es keine 2 Monate auf unserer Panamericana Reise bis Katrin, genervt von den herumfliegenden Jacken, Mützen und Decken, in einem kanadischen Supermarkt einen großen Wäschekorb aus Plastik kauft. Der fährt nun fortan hinter dem Fahrersitz mit und ist schneller voll als wir den Parkplatz verlassen können. Da alles bei uns einen Namen hat ist das nun unsere Raffelkiste. Alles was „täglicher“ Bedarf ist und schnell verfügbar sein soll, kommt nun hier hinein.
Der Korb erfüllt zwar seinen Zweck, ist aber groß und sperrig und auch schwer zu befestigen. Deswegen musste mit dem Umbau etwas neues, praktischeres her. Das Konzept aber soll das gleiche bleiben.
Da ich sowieso alle Kisten mit dem Casemaker System neu baue, liegt es nahe das auch für die Raffelkisten zu benutzen. So entstehen 2 stapelbare Kisten hinter dem Fahrersitz. Zwei anstatt einer, da es sonst unübersichtlich wird. Zu viel Tiefe führt meist nur dazu, dass im unteren Teil Dinge verschwinden.
Die Kisten stapeln formschlüssig und sind nochmals mit Spannverschlüssen fixiert. Ebenso die untere Kiste auf dem Quermodul. So bewegt sich auch bei einer Vollbremsung nichts. Beide Kisten passen genau in den Mittelgang, so dass man sie abmontieren und dort hineinstellen kann wenn man unten schlafen möchte. Sie stehen noch Mal auf Antirutschmatte, dass sie nicht klappern oder rutschen.
Die Kisten haben wir ebenfalls mit dem Casemaker System gebaut. Beide Kisten sind stapelbar und per Verschluss verbunden
Fächer und Sortiersysteme
Fächer hat man nie genug. Deswegen wird bei uns ein Fach gebaut wo immer eines hin passt. Hier eine kleine Auflistung:
Dusche/Toilette
Die Frage nach Dusche und Toilette lässt sich schnell beantworten. Beides gibt es nicht.
Geduscht werden kann im Fall der Fälle draußen mit dem Außenwassertank oder einem speziellen Aufsatz für unsere 12l Raumsparkanister. Er wird in den Druckluftanschluss eingesteckt und hat einen kleinen Mini-Duschkopf von einer Solardusche montiert. Damit lässt sich – den Kanister auf das Fahrzeugdach gelegt – hervorragend duschen.
Eine Toilette war bis jetzt nicht mit an Bord, schon gar keine fest verbaute. Dafür ist schlicht kein Platz. Weil es aber dann doch immer mal Situationen geben kann an denen – gerade für den weiblichen Teil der Reisebesatzung – eine Toilette sehr hilfreich wäre, ist inzwischen ein Bivvy Loo im Gepäck. Das ist eine stabile, ausklappbare Toilette (eher ein reiner Sitz) in die man Tüten mit Absorber gefüllt hinein hängt. Sicher nichts für die häufigere Verwendung, für den Fall der Fälle aber völlig ausreichend. Beispiele hierfür währen z.B. das Übernachten auf einem Supermarktparkplatz der Nachts nicht offen ist (z.B. Walmart etc.) oder auch ein größerer Aufenthalt an einer Grenze (das hatten wir bis jetzt nur ein Mal in Kolumbien) ohne Toiletten. Ein Feedback können wir hierzu zwecks Nichtbenutzung aber noch nicht geben. In Westeuropa werden wir sie vermutlich noch nicht brauchen. Trotzdem ist es schön jetzt eine Lösung dabei zu haben.
Klappdach
Um Stehhöhe im Fahrzeug zu erreichen (was durchaus wünschenswert ist) gibt es primär 3 Ansätze: Ein festes Hochdach, ein Klapp- oder Hub-Dach und eine Kabine mit Stehhöhe.
Alles hat wie immer seine Vor- und Nachteile.
Eine Kabine kam für uns nie wirklich in Frage. Zu breit, zu hoch, zu wackelig. Auch wenn wir uns ganz zu Anfang mal einen Hilux überlegt hatten. Das wurde aber schnell wieder verworfen.
Das feste Hochdach hatten wir tatsächlich ebenfalls kurz in Erwägung gezogen. Unser Mit-Troopy in Australien hatte genau so ein Dach und die Möglichkeit jederzeit ohne Umbauten hinten stehen zu können ist durchaus verlockend.
Leider fährt man die Höhe aber auch permanent mit durch die Gegend. Daneben wird das Fahrzeug noch windanfälliger beim Fahren, die Dächer sind auf der Oberseite kaum noch belastbar und das Bett muss man Abends trotzdem erst Mal bauen. Bei einer Container-Verschiffung muss zusätzlich das komplette Dach aufwendig abgebaut oder ein Open-Top Container gebucht werden was wiederum deutlich teurer ist als ein normaler High-Cube.
Ihr seht schon, für uns ist das Klappdach die optimale Lösung.
Da ein Klappdach eine der wenigen Dinge ist, die ich nicht selbst bauen möchte (mir fehlt dazu schlicht die Erfahrung, der Platz und das Werkzeug) gilt es das perfekte Dach zu finden.
Nach vielen Gesprächen mit NutzerInnen von verschiedensten Dächern, hat sich ein Dach herauskristallisiert mit dem scheints jeder einfach nur zufrieden war ohne etwas daran aussetzen zu können. Die Dächer der Firma Offroad Böhlen in der Schweiz.
Der Vollständigkeit wegen hatten wir uns auch noch ein Dach von einer renomierten Hamburger Firma anbieten lassen, die bekannt für Ihre seitlich angeschlagenen Dächer ist. Das wollten wir aber nicht. Man hätte uns wohl auch ein front angeschlagenes Dach gebaut aber ich hatte das Gefühl, dass man das eher ungern gemacht hätte. Die seitlich aufklappende Version wollten wir aber wiederum nicht. Also fahren wir in die Schweiz.
Von Haus aus Karosseriebauer, erfindet Herr Böhlen das Aufstelldach nicht neu, sondern baut es so wie er es für optimal empfindet und ist dabei stets für Ideen zu begeistern.
Die (damalige) Besonderheiten des Böhlen Dachs sind eine Dachschale aus Alu-Sandwich, doppellagiger Stoff (eine Art Persenning) und eine Innenkonstruktion aus Alu-Profilsystem mit aufgeschraubten Aluminium-Blenden. Das ganze komplett in Fahrzeugfarbe lackiert.
Folgende Vorteile ergeben sich daraus für uns: Das Dach ist durch den dicken, doppellagigen Stoff winddicht und sogar recht kälteisolierend. Mit der wählbaren Höhe der Dachkonstruktion können wir innen problemlos bei geschlossenem Dach sitzen und alle Decken und Kissen vorne mit dem Bett über dem Fahrerhaus verstauen. Das war uns wichtig, da wir nicht immer das Dach aufklappen wollen nur um uns mal schnell hinten ein Brot zu schmieren. Durch die aufgeschraubten Aluminium-Blenden lässt sich alles schnell demontieren und Kabel dahinter verlegen, Displays und Schalter einbohren usw.. Außerdem kann ich den Filz der gerne überall drauf geklebt wird überhaupt nicht leiden. Glatte, lackierte Flächen sind mir lieber weil praktischer.
Zusätzlich lassen sich an den Verstärkungen aus Alu-Profilen wiederum eigene Dinge per Nutenstein anbringen. Das ganze ist einfach extrem variabel und ideal für Leute die selbst noch viel machen möchten.
Nachteile gibt es eigentlich nur 2. Erstens das Gewicht. Mit ca. 100kg extra ist das Dach nicht gerade leicht. Dafür kann man es wahrscheinlich höher beladen als jedes sonstige Klappdach und die Dicken der verwendeten Materialien verdienen wirklich die Bezeichnung Heavy Duty.
Der zweite Nachteil ist gleichzeitig ein Vorteil. Durch den dicken, doppellagigen Stoff hat man viele Vorteile (siehe oben) aber man muss aufpassen, dass er einem nicht schimmelt. Genau das ist uns passiert und wir mussten den Stoff aufwendig reinigen. Dafür kann aber die Firma Böhlen nichts. Das ist einfach konstruktionsbedingt.
Bis jetzt ist der einzige echte Schaden ein defekter Gasdruckdämpfer gewesen. Aber auch das ist völlig in Ordnung und zählt unter Verschleiß. Wir fahren auch mit ziemlich ordentlicher Beladung herum. Man hat hier nicht irgendwelche Billig-Dämpfer verwendet sondern Dämpfer eines deutschen (recht teuren) Markenherstellers. Auch hier wurde also nicht an der Qualität gespart.
Eine kleine Verbesserung hätten wir nach vielen Jahren Benutzung dann aber doch anzubringen. Die Gurte der hinteren Dachbefestigung reiben sich mit der Zeit durch den Dachstoff und hatten bei uns 2 Löcher zur Folge. Inzwischen sind die Löcher geklebt und wir haben uns Unterlagen für die Gurte genäht, die das in Zukunft verhindern sollten.
Das ist ein minimaler Konstruktions-Fehler, der wahrscheinlich erst nach hunderten Malen auf und zuklappen entstehen. Auf Anfrage hat man uns aber direkt etwas Stoff zugesendet und auch bei den defekten Gasdruckdämpfern haben wir schnell und kompetent eine Antwort bekommen. Wir sind also immer noch hoch zufrieden.
Ein aktueller „Nachteil“ der erwähnt werden muss, ist der inzwischen exorbitante Preis. Durch die steigenden Kosten und den Euro-Franken Kurs ist das Dach für EU-Kunden wohl deutlich teurer als es vor 10 Jahren schon war (und da war es schon nicht günstig). Das ist etwas schade, ist aber eben bei Schweizer Produkten generell so. Auch die deutschen Dächer sind um einiges teurer geworden.
Bett
Beim Bett gehen wir mal wieder eigene Wege. Die Firma Böhlen verbaute damals nur das Froli-System mit Schaumstoff Matratzen. Das wollten wir aber nicht. Unsere Wahl ist auf eine Firma (ganz in der Nähe von Offroad-Böhlen) gefallen. Die Firma Fanello stellt eine besondere Art der Matratzen her. Sie fertigen nicht nur auf Maß sondern schäumen auch einen Holz-Lattenrost in den Schaumstoff ein. So entsteht ein echtes Bett im Flach-Format.
Also überlege ich mir ein eigenes Auflage-/Klappsystem für das Bett und wir bekommen nach ausführlicher Beratung eine klappbare Matratze nach Zeichnung gefertigt. Sie besteht aus insg. 4 Teilen, die in einen waschbaren Bezug eingesetzt werden. So ergeben sich 2 zusammenklappbare Teile. Alles wird vor Ort in der Schweiz gefertigt. Auch das hat natürlich wieder seinen Preis.
Aber auch damit sind wir bis jetzt hoch zufrieden.
Das Bett liegt im ausgeklappten Zustand vorne über dem Fahrerhaus sowie hinten auf einer 6mm Alu-Dibond Platte mit einigen Belüftungslöchern und versteift mit 2 Alu-Profilen. Am Kopf liegt die Platte auf einem Endanschlag aus Alu-Rechteckrohr der so stabil ist, dass man darauf sitzen kann etc. (das ist wichtig beim Einsteigen in das Bett).
In der Mitte befindet sich ein Mehrteiliger Klappmechanismus mit dem man das gesamte Bett in verschiedenen Winkeln aufstellen kann bis es so schräg steht wie das geöffnete Dach. Damit bildet sich über dem Quermodul genug Kopffreiheit um dort sitzen zu können. So ist es z.B. möglich zu viert im Auto zu sitzen.
Das Bett inkl. Decken und Kissen, passt, ein Mal geklappt, inklusive der Bettdecken und Kissen, vorne in das Klappdach und nimmt so beim Fahren keinen zusätzlichen Platz weg.
Dachluke
Da glaubt man mal schlauer zu sein und etwas ganz besonderes gefunden zu haben. Manchmal endet das eben auch in einer Fehlentscheidung. So auch bei unserer Dachluke.
Um dem tropfenden Kondenswasser zu entgehen, finde ich nach Stunden der Recherche eine Bootsluke (Bomar Flush Deck) die komplett aus Kunststoff besteht. Sie ist preislich im Rahmen und die Firma Böhlen hat kein Problem damit mir eine individuelle Luke einzubauen (super).
Leider ist die Luke ein Reinfall. Das fehlende Kondenswasser ist der einzige positive Punkt der zu nennen währe.
Dafür gibt es umso mehr negative.
Das Glas verkratzt mit der Zeit. Die Einfassung des Glases löst sich und es dringt Wasser ein. Der Aufsteller wird spröde und reist irgendwann komplett ab. Der gesamte Kunststoff auf dem Deckel scheint sich aufzulösen und man bekommt weiße Hände wenn man darüber streicht. Also schlichtweg unbrauchbar für unseren Zweck.
Daran sieht man mal, dass auch nicht alles was aus dem Bootsbereich kommt ein Wunder an Qualität zu sein scheint.
Es bleibt also nur die Luke nach unserer Reise auszubauen und eine neue einzusetzen. Da ich solche Probleme nicht noch ein Mal möchte, entscheiden wir uns für den Rolls Royce unter den Luken. Die Lewmar Ocean. Tausendfach verbaut auf vielen Yachten der Welt. Sie ist schwer aber auch wirklich massiv gebaut.
Dazu gönnen wir uns das Trim Kit (die Verkleidung innen). Preislich braucht man sich glaube ich nicht zu äußern. Sowohl die Luke als auch das Trim Kit sind teuer. Aber so ist das eben.
Leider erwischen wir auch hier ein undichtes Exemplar (Neu wohlgemerkt). Man tauscht uns die Luke aber nach einigen Emails anstandslos aus und die zweite ist nun wirklich dicht. Schauen wir mal wie die Erfahrung auf Dauer sein wird (Update nach einigen Monaten: Wir sind weiterhin sehr zufrieden damit).
Update 2024: Leider war auch die zweite Luke nur sehr kurz dicht und wurde wieder ausgetauscht (Das Glas hatte sich angefangen aus dem Deckel zu lösen). Und – unglaublich aber wahr – auch bei der dritten gelieferten Luke ist direkt ab Werk die Abdichtung zwischen Deckel und Glas fehlerhaft. Ich baue den Deckel trotzdem erst Mal ein weil es jetzt nach Schweden gehen soll und hoffe, dass sie trotzdem einigermaßen dicht bleibt.
Tatsächlich fragt man sich – gerade in Hinsicht auf eine direkt fehlerhaft gelieferte Luke mit deutlichen Lufteinschlüssen und Verläufen in der Dichtmasse – wie so etwas die Qualitätskontrolle bei Lewmar passieren konnte. Wir reden hier schließlich von einer Luke für fast 1000.- Euro und nicht von einem billigen Camping-Plastikteil. Unglaublich.