Anbauten

Wer einen LandCruiser fährt und damit reist, der kennt das – Mag der Platz im Innenraum noch so optimiert sein, sind große und sperrige Dinge wie Sandbleche oder Sportgeräte draußen am Fahrzeug einfach besser aufgehoben. So versperren sie einem nicht den Wohnbereich und sind schnell zugänglich.

Die Seiten des HZJ78 eignen sich besonders für schmälere Anbauten, da das Fahrzeug im Vergleich zu modernen Autos sehr, sehr schmal ist. So sind 10-15 cm zusätzlich auf den Seiten kein Problem und schränken einen im Alltag kaum ein.

Der Platz auf dem Dach ist zwar oft reichlich vorhanden, sollte aber mit Bedacht gewählt werden. Zusätzliche Höhe schränkt den Bewegungsradius ein und jedes Kilo auf dem Dach erhöht das Kippmoment und die Seitenneigung des Cruisers in Kurven. Also am besten nur auf´s Dach was wirklich dort hin muss.

Beim Thema Anbauten ist seit dem Ausbau 1.0 viel passiert. Fast alles wurde erneuert oder neu gebaut / optimiert.

Awning / Markise

Kaum jemand fährt heute mehr ohne Markise durch die Gegend und das hat auch seine Berechtigung. Eine Markise ist praktisch bei Regen und großer Hitze und keineswegs nur spießig.

Oft genutzt, z.B. in Mittelamerika, bin ich froh schon beim ersten Ausbau direkt eine Markise mit an das Fahrzeug geschraubt zu haben.

Wie so oft, hätten wir uns gerne ein fertiges Awning gekauft aber leider konnte mich keines der Konzepte wirklich überzeugen. Unsere Anforderungen waren: möglichst leicht, frei stehend ohne Abspannen und zusätzliche Stangen auf dem Boden und eine hohe Windstabilität.

Da genau das damals nicht angeboten wurde, begann ich selbst eine passende Markise zu entwickeln.

Das Ergebnis ist eine Kombination aus zusammenschiebbaren Alu-Stangen, einer Querversteifung aus Alu die mit Stecksystem mit den Stangen verbunden wird und mehreren Beschlägen aus dem Bootsbau (z.B. Drehgelenke, Schnellverschlüsse usw.). Das Tuch ist eine auf Maß genähte Sonderanfertigung (Heute würden wir wohl auch das selbst nähen). Alles ist auf einer Airlineschiene verschraubt.

Aufgebaut ist das Awning in unter einer Minute. Die Konstruktion ist selbst-versteifend, so dass auch starke Querwinde keinen Einfluss auf die Stabilität ausüben können. Das Dach kann beliebig abgesenkt und in sich verschränkt werden um eventuellen Regen dort hin ablaufen zu lassen wo er hin soll. Nachts klappen wir es teilweise einfach schräg ans Fahrzeug und der Außentisch etc. bleiben weiterhin Wettergeschützt.

Jetzt neu dazu gekommen ist noch eine kleine Heck-Markise. Sie wird einfach in zwei Alu-Rundrohre eingesteckt, die mit Sikaflex seitlich an das Dach geklebt sind. Die Heck-Markise ist eine praktische Sache gerade bei starkem Regen um die hinteren Türen öffnen und mögl. sogar dort schnell etwas kochen zu können.

Auch die Heck-Markise ist natürlich selbsttragend und wiegt nur ca. 3kg.

Airline Schienen

Airline Schienen sind einfach praktisch. Um so mehr man hat, umso praktischer wird es…:)

Die zwei horizontalen Schienen links und rechts am Auto hatte ich schon im Ausbau 1.0 angebracht und noch mit zusätzlichen Schrauben gesichert (Mein Vertrauen in Sikaflex war zu dem Zeitpunkt noch nicht so grenzenlos wie jetzt).

In Mexiko mussten für den selbst gebauten Surfbrett-Halter dann noch 3 vertikale Schienen neben den Schiebefenstern der Beifahrerseite ergänzt werden. Mit 3 zugeschnittenen Schienenteilen, etwas mitgebrachtem Primer, Sikaflex und unserem Bordwerkzeug war das schnell erledigt und hat sich bewährt (auch ohne Schrauben).

Deswegen sind im Zuge des Ausbau 2.0 noch 3 weitere vertikale Schienen auf der Fahrerseite dazu gekommen, so dass jetzt beide Fahrzeugseiten komplett mit Befestigungsmöglichkeiten versehen sind.

Noch eine Anmerkung zum Kleber: Arbeitet man genau nach Anleitung – d.h. anschleifen, primern, kleben – und hält alle Temperaturen sowie Zeiten genau ein, ist so eine Sikaflex Verklebung extrem stabil und dauerhaft. Aber man muss eben wirklich sehr genau und sorgfältig arbeiten. Nur dann werden die hohen Klebekräfte auch erreicht.

Airline-Schienen-koennen-variabel-genutzt-werden
Airline Schienen können variabel genutzt werden

Stoßstange hinten

Unsere geliebte AFN Stoßstange…etwas Sarkasmus sollte einem hier erlaubt sein.

Erst abbrechende Stoßstangenarme, dann ein Reserveradhalter der in Mexiko nachgeschweißt werden muss weil das Rad abgebrochen ist usw.. Die Stoßstange ist wohl aus einer der ersten Generationen und das merkt man auch.

Immer mal wieder wünsche ich mir, wir hätte damals einfach eine Kaymar genommen auch wenn Sie das dreifache gekostet hätte. Aber zumindest gibt es so immer etwas zu tun…:)

Schon im beim ersten Umbau hatte ich die Lager der Schwenkarme ausgetauscht und seitdem hält das ganze auch einigermaßen – AFN hatte hier anstandslos nachgebessert und Ersatz geliefert.

Als wir nach der Panamericana wieder zu Hause ankamen war die Reserveradhalterung schon 2x nachgeschweißt, die Stoßstange teils massiv angerostet und die Rückleuchten sind fast zerfallen (ebenfalls vor Rost).

Also alles abmontiert, die gesamte Stoßstange gesandstrahlt und mit Brantho Korrux in mehreren Schichten angestrichen.

Das Alu-Einstiegsblech musste ebenfalls runter und liegt nun in einem Bett aus Fett auf der Stoßstange (Dort hatte sich Rost/Wasser gesammelt), verschraubt mit Edelstahl-Schrauben (die vom Hersteller benutzten Nieten sind keine schöne Lösung wenn es um Rost geht).

Neue selbst genähte Endanschläge für die Schwenkarme begrenzen deren Ausladung in Zukunft und klappern nicht.

AFN Heckstoßstange

Die Rückleuchten sind nun moderne, vergossene LED Leuchten von SecoRüt, befestigt auf einer AluCobond Platte.

LED Rückleuchten von SecoRüt in der AFN Stoßstange auf AluCobond Platte

Der Reserveradhalter wird nun auch nicht mehr gebraucht und findet einen neuen Besitzer.

Die komplette Stoßstange ist nun von innen dick mit Fett und Unterbodenschutz eingesprüht und in den großen Löchern auf der Innenseite stecken jetzt Kunststoff-Stopfen, die den Dreck erst gar nicht in die Konstruktion hinein lassen.

Die im ersten Ausbau auf dem linken Schwenkarm angebrachte Militär-Kiste hat sich absolut bewährt (Berge-Equipmet etc.) ist aber auch nach einigen zehntausend Kilometern eingerissen und musste nachgeschweißt werden.

Deswegen haben wir sie durch Alu-Kisten ersetzt (siehe Punkt „Neue Kisten am Fahrzeugheck“)

Die beiden kleinen runden Reflektoren sind nicht nur Pflicht in Deutschland sondern durchaus auch ein Sicherheits-Plus bei schlechter Sicht.

AFN Heckstoßstange

Neue Kisten am Fahrzeugheck

Schon im ersten Ausbau waren die Schwenkarme an der Heckstoßstange der ideale Platz für eine zusätzliche Kiste. Da ich von der Mitnahme von 2 Reserverädern nicht viel halte (zu schwer), war eine Seite der Stoßstange stets frei und wurde mit einer Stahlkiste ergänzt. Befestigt wurde die Munitiunskiste aus dem Militärbereich direkt am Schwenkarm. Das Prinzip hat sich zwar absolut bewährt, da die gesamte Bergeausrüstung optimal aufgehoben war in der Kiste, nur leider war die Befestigung nicht stabil genug, so dass das Stahlblech mit der Zeit Risse bekommen hat. Die Kiste war einfach nicht dafür konzipiert das ganze Gewicht über die Rückwand zu tragen. Außerdem wiegen die Stahlkisten eigentlich viel zu viel für den Platz den sie bieten.

Im Zuge der Umrüstung auf Alu-Mitteltank ist nun der Platz unter dem Fahrzeug (an dem das Reserverad auch ab Werk untergebracht ist) wieder frei. Bei fast 50kg Gewicht muss man nicht viel überlegen um zu erkennen, dass der Platz unter dem Auto deutlich idealer ist, als weit oben hinter der Hinterachse. Also wandert das Reserverad mit dem original Kettenzug wieder unter das Auto und beide Schwenkarme sind frei für neue Ideen.

Das Prinzip „Kiste“ hat funktioniert, nur leichter sollte es nun werden und vor allem größer um mehr Stauraum zu generieren.

Die Militärkisten (egal ob Alu oder Stahl) sind generell ideal, da sie gebraucht günstiger sind als normale Kisten, besser verarbeitet und nicht so glänzen. Also entscheiden wir uns für A6 Zarges Alu-Kisten (Militärformat). Ein Zwischen-Format zwischen den sehr kleinen A5 und den großen A10 Kisten. Die hätten zwar mehr Volumen geboten, die Fahrzeugtiefe aber auch weiter erhöht – und genau das wollte ich nicht.
Leider sind die A6 Kisten relativ selten was wiederum den Preis in die Höhe treibt.

Heckstoßstange mit zwei A6 Staukisten

Um das ganze Gewichtsunabhängig stabil zu machen, baue ich jeweils einen „Tray“, also eine Art Tableau auf den Schwenkarmen. Komplett aus 3mm Alu mit Anfahrschutz und beidseitiger Verstärkung nach unten. Darauf werden die Kisten geschraubt. Wiederum mit verstärkenden Querstreben unter dem Boden. Das garantiert eine optimale Gewichtsverteilung und die Seitenwände der Kiste werden nicht zusätzlich belastet.

Beide Kisten bekommen noch gelaserte Spanngurt-Halterungen eingenietet um den Platz auf dem Deckel der Kisten besser nutzen zu können. Auch das hat sich auf der Reise für Auffahrhölzer, Brennholz oder Grillkohle sehr bewährt.

An die rechte Kiste kommen zusätzlich noch Halterungen für die Kraftstoff-Flaschen unseres Primus Multifuel Kochers.

Primus-Flaschenhalter-seitlich
Primus Flaschenhalter seitlich angebracht
Primus-Flaschenhalter-unter-der-Zargeskiste
Primus Flaschenhalter unterhalb der Zargeskiste angebracht

Die linke Kiste beherbergt – wie schon die Munitionskiste im ersten Ausbau – eine Nummernschildhalterung mit neuer LED-Beleuchtung (Secoruet). Vibrationsfrei aufgehängt mit Antirutschmatte.

Halterung Nummernschild mit LED-Beleuchtung

Auch das Prinzip der Auffahr-Hölzer zum Nivilieren des Fahrzeugs auf schrägen Stellplätzen hat sich über Jahre bewährt. Holzblöcke sind einfach universeller als Kunststoff-Keile (z.B. als Unterstell-Holz, Windschutz usw.). Die alten Hölzer durften aber mal ausgetauscht werden. Im Zuge dessen gönnen wir uns jetzt auch den Luxus von insg. 6 Hölzern und die Befestigung erfolgt nicht mehr durch 2 Bolzen und Spanngurte sondern mit einem selbst genähten Netz, dass über die Blöcke gespannt und mit Klettband fixiert wird. Das geht noch schneller. Die Stehbolzen hatten außerdem den Nachteil, dass die Kiste angebohrt werden muss, sie rostanfällig waren und die Hölzer ebenfalls mit Löchern versehen werden mussten (Beeinträchtigung der Stabilität).

Holzblöcke als Auffahrklötze
Auffahrhölzer auf der Zargeskiste, schnell zugänglich durch Abdeckung mit Klettband

Diverse Anschlagpuffer aus Gummi sorgen dafür, dass die Kisten die Hecktüren nicht beschädigen wenn sie nicht geschlossen sind.

Die A6 Kisten sind übrigens meistens schon komplett abgedichtet und wirklich wasserdicht.

Stauraum am Unterboden

Durch den Wegfall unseres 180 Liter Stahl-Hecktanks ist nun wieder Platz hinter der Hinterachse. Den nutzen wir indem wir das Reserverad wieder an seinen ursprünglichen Platz hängen. Unter das Fahrzeug an einen Kettenzug (näheres dazu etwas weiter unten). Hier ist es gewichts-technisch besser aufgehoben als am Ausleger der Heckstoßstange und gleichzeitig ein schöner Schutz gegen Aufsetzen. Zwischen Reserverad und Karosserieboden ist aber noch zusätzlicher Platz vorhanden. Quasi 2 breite Hohlräume mit ca. 15 x 25 x 80 cm. Getrennt durch den Querträger an dem das Reserverad hängt. Auch wenn das keine hunderte Liter Stauraum sind, möchten wir ihn gerne nutzen. Primär für Dinge an die wir selten heran müssen wie z.B. Ersatzteile, Spezialwerkzeug, Winterequipment usw.

Nach einigen Entwürfen unterschiedlichster Konstruktionen überlege ich mir schließlich ein einfaches aber effektives System. Wir lassen uns 2 exakt passende Kisten aus Aluminium schweißen. Dabei ist die hintere (zur Stoßstange hin) etwas komplexer, da sie eine Aussparung haben muss für den Zugang zur Ersatzradwinde. Beide Kisten sind nach oben hin offen. Dazu noch 2 Deckel, ebenfalls aus Alu.

Die Deckel niete ich fest an den Fahrzeugboden – auch wenn ich ungern Löcher in die Karosserie bohre aber in dem Fall geht es eben einfach nicht besser. Sie bekommen auf der Innenseite zusätzlich eine dicke, umlaufende Dichtung. Jetzt montiere ich vor und hinter jeder Kiste spezielle Gurthalterungen aus Edelstahl in die ich Gurte und Gurtspanner – ebenfalls aus Edelstahl – einnähe. Die Halterungen nieten wir in die Quertraversen des Bodenblechs der Karosserie. Nun kann man die beiden Kisten in ihre Deckel setzen und mit den Gurten nach oben drücken – und damit auch in die Dichtung des Deckels. Das macht die Kisten mehr oder weniger wasserdicht. Die Montage der Kisten braucht etwas Übung, danach ist die Kiste aber in wenigen Minuten abgenommen, neu befüllt und wieder an ihrem Platz. Wie gesagt ist das sowieso kein Stauraum auf den wir ständig zugreifen wollen. Die Kisten selbst sind extrem leicht und bieten für ihr geringes Gewicht viel zusätzlichen Stauraum.

Kiste Unterflur - Toyota LandCruiser J7
Kiste Unterflur

Reserverad an umgebautem Kettenzug

Wie oben schon erwähnt, ist das Reserverad von der Heckstoßstange wieder an seinen ursprünglichen Platz am Fahrzeug-Unterboden gezogen. Hier ist es auch ab Werk montiert gewesen. Der originale Kettenzug muss nur wieder montiert werden und schon sitzt das Rad fest angepresst an eine Querstrebe des Rahmens unter dem Auto. Gewichts- und Platzoptimierter als auf der Heck-Stoßstange.

Zum Herunterkurbeln ist ab Werk ein spezielles Gestänge vorgesehen, dass auch für den Wagenheber benutzt wird. Durch die AFN Heckstoßstange, ist der Zugang zum Durchstecken des original Gestänges aber versperrt und etwas so breites wie der am Gestänge angebogene Haken passt auch nicht durch die AFN hindurch. Außerdem besteht das Gestänge aus 3 relativ großen und schweren Einzelteilen, die ich gerne zu Hause lassen würde.

Also überlegen wir uns auch hierfür eine kleine Sonderlösung.

In den original Kettenzug von Toyota wird eine 3/8 Nuss eingeschweißt. Dann bohren wir ein kleines Loch in die AFN Stoßstange. Das passt gerade noch so zwischen zwei Anschläge für den linken Ausleger. Zusätzlich muss der Kettenzug ein paar Zentimeter abgesenkt werden (Spacer), dass der Winkel wieder stimmt. Jetzt kann man eine 700mm Erweiterung (3/8) durch das Loch in der Stoßstange schieben und in die eingeschweißte Nuss am Kettenzug stecken. Dann lässt sich das Ersatzrad einfach mit einer normalen Ratsche ablassen. Das funktioniert sogar besser als mit dem originalen Gestänge und man hat keine sinnlosen Stangen mehr die man mit sich durch die Gegend fährt. Die 700mm Erweiterung muss zwar auch untergebracht werden hat aber eben auch noch eine zweite Funktion. Gerade bei Arbeiten im Motorraum ist es sehr angenehm wenn man die Möglichkeit hat, besser an schlecht zugängliche Stellen zu kommen – genau dabei ist die 700mm Erweiterung ideal. Mit passenden 1/2 auf 3/8 Adaptern lässt sich dann auch die große Ratsche und deren Nüsse nutzen.

Stoßstange vorne

Im Gegensatz zur Stoßstange hinten hat sich die Stoßstange vorne mit der eingebauten Winde sehr bewährt und bis auf etwas Rost keine Probleme gezeigt.

Frontstoßstange mit zwei LED Leuchten

Da ich aber einige neuen Ideen hatte was Licht und Lufteinlässe angeht hat es sich gelohnt auch die Front-Stoßstange komplett zu demontieren, zu Sandstrahlen und neu mit Brantho Korrux zu lackieren. Das ganz ist eine Art Experiment ob sich Brantho auch auf Anbauteilen als Lackierung bewährt. Klare Vorteile der Brantho-Lösung währen eine leichte Ausbesserung auf Reisen und die Möglichkeit klar zu erkennender Steinschläge durch mehrere Schichten in verschiedenen Farben. Außerdem wird Brantho nicht so leicht unterwandert wie eine PVC Beschichtung.

Wird sowieso alles neu lackiert, kann man der Fantasie freien Lauf lassen.

Also schneide ich seitlich in die Stoßstange die neuen Seitenleuchten ein. Wir hatten schon in den USA mehr oder weniger provisorisch 2 Hella Leuchten links und rechts am Bügel der Stoßstange montiert um Offrad die Gegend besser ausleuchten zu können und vor allem zur Schlafplatzsuche. Das soll jetzt professionell montiert werden.

LED Leuchten seitlich in die Frontstoßstange eingelassen

Eine zweite LED-Bar für die Fern-Ausleuchtung wird montiert und ich bohre Lufteinlässe in die Front der Stoßstange. Die Alu-Einlässe aus dem Rennsport werden mit Schlauchstücken bis dicht vor den Kühler geführt und sollen beim Fahren mehr Luft und Regenwasser in den unteren Teil des Kühlers bringen. Er wird zu einem nicht unerheblichen Teil durch die Stoßstange und die Winde verdeckt und bekommt nur wenig Luft ab. Bei schnellen Regenfahrten sollen die Rückstände im unteren Teil des Kühlers durch das Wasser wieder ausgewaschen werden. Schauen wir mal ob das funktioniert.

Neue Lufteinlässe in der Stoßstange
zwei LED Leuchten werden an der Stoßstange montiert

Zusätzlich verlege ich das Relais der Winde auf den Fahrzeugrahmen. Das Relais sitzt original nicht nur sehr exponiert mittig über der Winde sondern blockiert auch die Luftzufuhr zum Kühler mehr als das unbedingt sein müsste. Deswegen wird es Wasser- und Windgeschützt kurz hinter den rechten Frontscheinwerfer verlegt.

Das Relais der Winde wurde in den Fahrzeugrahmen verlegt

Die Anschlussdose für die Kabel-Fernbedienung findet ihren Platz rückseitig am rechten Blinker. Das ist der ideale Ort um das Kabel durch das Beifahrerfenster legen zu können. Und ebenfalls sehr wettergeschützt.

Neuer Standort für den Stecker der Fernbedienung für die Winde
Neuer Standort für den Stecker der Fernbedienung für die Winde

Vorher muss natürlich wieder alles gereinigt und entrostet werden. Insbesondere die Kontakte am Relais.

Da alles demontiert wird, kann ich auch gleich die Winde wiegen. Die ist mit 23,5kg ohne Frontplatte und Seil durchaus im Rahmen und ich hätte sie mir schwerer vorgestellt (Mit Platte und Seil unter 30kg).

Winde in der Frontstoßstange

Eine neue Alu-Nummernschildhalterung biege und montiere ich ebenfalls. Das Nummernschild hat vorher auch den Luftstrom blockiert und kommt jetzt an eine bessere Stelle. Außerdem wird es eingenietet, so dass man es nicht „mitnehmen“ kann.

Nummernschild-Halterung aus Alu in der Frontstoßstange

Und natürlich werden sowohl die Rohre als auch der gesamte innere Teil der Stoßstange mit Fett geflutet. Die besonders exponierten Flächen (Steinschlag) sprühe ich dick mit Unterbodenschutz ein.

Wasser-Außentank

Der neue Wasser-Außentank ist ursprünglich eine Idee von der Panamericana und inzwischen kaum mehr weg zu denken aus unserem Reise-Alltag.

Der selbst entworfene Alu-Tank mit ca. 30 Liter ist an 2 seitlich verklebten Airline-Schienen aufgehängt. Er sitzt dabei auf Gummi-Puffern die wiederum in massiven Edelstahl-Haltern befestigt sind. Das ganze ist nicht schwer und schnell zu demontieren. Die Befüllung erfolgt durch eine große Öffnung (Alu-Gewinde). Oben auf dem Tank ist eine Entlüftung eingeschweißt die aber keinen Dreck in den Tank lässt und unten sorgt ein kleiner Edelstahl Hahn für einen dosierbaren Wasserstrahl an den auch ein Schlauch angeschlossen werden kann.

Eine ausführliche Beschreibung findet ihr im Blogbeitrag „Projekt Außentank„.

Wassertank aus Aluminium fertig montiert

Skibox

Bereits in Kanada konnten wir uns nicht mehr beherrschen und kauften uns für den nahenden Winter 2 Paar Skier (nordisch), Boots und Stöcke. Fortan fuhren die Skier dann in ihrer Tasche seitlich am Klappdach aufgehängt mit uns durch die Amerikas und wurden reichlich benutzt.

Auch in Zukunft wollen wir Skier oder ähnliches Equipment mitnehmen und was ist das naheliegender als eine Box dafür zu bauen/kaufen.

Das Dach ist inzwischen voll ausgenutzt und beherbergt Antenne, MaxTrax, Luke sowie 2 Solarmodule. Also bleibt nur das Fahrzeugheck oder die Seite. Da das Heck für Skier zu klein ist entscheiden wir uns für die Seite. Das hat bei den Surfbrettern auch bestens funktioniert.

Die mehrjährige Recherche hat leider zu keiner kaufbaren Box geführt die den gewünschten Maßen entsprochen hätte also bauen wir uns selbst eine.

Durch den neuen Innenausbau hatte ich mich gerade in das Casemaker System eingearbeitet und es erscheint mir auch für eine möglichst leichte Skibox durchaus geeignet.

Die finale Konstruktion besteht zum größten Teil aus 7mm Kunststoff Hohlkammer Platten, vernietet mit Casemaker-Profilen. Seitlich bietet eine große, abschließbare Klappe optimalen Zugang. Die Front entsteht aus gebogenem Alublech. Das ist aerodynamischer und Platzsparender als eine Schräge aus Profilen.

Da die Kunststoff-Platten zwar stabil sind aber weiter verstärkt werden müssten um die Lasten zu tragen, baue ich im Inneren der Kiste eine H-Konstruktion aus 20×20 mm Alu-Vierkantprofilen (die gleichen dem Item System angelehnten Profile wie im Innenausbau). Sie tragen mit diversen, verstellbaren Podesten die gesamte Last der Skier und sind auch mit den seitlichen Airline-Schienen am Fahrzeug verschraubt. Die eigentliche „Kiste“ aus Kunststoff-Platten muss nur noch ihr eigenes Gewicht tragen und ist mehr Schutz/Verpackung als tragendes Element.

Natürlich sind die Podeste auch herausnehmbar, so dass man diverse Dinge in der Kiste transportieren kann.

Surfbretthalter

Unsere Surfbretthalter sind wie einiges mehr ein „on-the-road“-Produkt. Nach einigen Monaten mit Surfbrettern auf dem Dach oder im Innenraum hat es uns „gereicht“ und eine Lösung musste her. Zum Glück hatte uns Besuch aus Deutschland schon eine Weile vorher 3 Stück Airline-Schiene, Primer und Sikaflex mitgebracht.

Aus 9mm Alu lassen wir uns in Mexiko City zwei U-Stücke biegen (mit Mexikanischer Genauigkeit aber ausreichend für unseren Zweck). Ein Stück Stahlkette und etwas Gartenschlauch aus dem Baumarkt komplettieren das Ganze dann.

Auf einem Standplatz in Mexiko klebe ich erst die mitgebrachten Airline-Schienen ans Fahrzeug und bohre dann die beiden U-Halter so, dass Sie sich mit Nutensteinen an den Schienen befestigen lassen. Jetzt schweißt uns der Besitzer des Stellplatzes noch die beiden Kettenteile so, dass sie im hinteren Teil des U´s fixiert sind. Etwas Schlauch darüber, ein paar weitere Löcher gebohrt und fertig ist die Surfbrett-Halterung in die genau 2 Bretter passen.

Abgeschlossen können die Bretter und auch die Halterung nicht entfernt werden und sind fest fixiert.

Das 9mm Aluminium ist zufälligerweise genau so stabil wie es sein muss aber auch noch flexibel und die Bretter einsetzen zu können.

Die Halterung ist bis heute in Betrieb und funktioniert einwandfrei, auch bei 100 auf der Autobahn.

Außentisch

Einen klappbaren Außentisch hatten wir schon von Anfang an. Die erste Version war jedoch aus Holz (Siebdruckplatte) mit einem aus alten Camping Beständen ergatterten Windschutz aus Stahlblech. Eine alles in allem funktionelle Lösung, die viele Jahre gehalten hat.

Die erste Version vom Außentisch mit Siebdruckplatte und Windschutz aus Stahlblech

Nach der PanAmericana hat die Platte allerdings angefangen an den Rändern aufzuquellen und war auch optisch keine Schönheit mehr. Der Windschutz, inzwischen auch sehr rostig hätte umfangreich überarbeitet werden müssen und war mit seiner zusätzlichen, unteren Platte sowieso nicht ideal.

Also muss ein neuer Tisch her.

Die Klapp-Halterungen links und rechts hatten sich bewährt und sind weiterhin super stabil. Sie werden also wiederverwendet. Ich tausche nur das Gurtband mal auf Verdacht aus.

Als Tischplatte suche ich über Wochen nach einer idealen Lösung bis ich zufällig im Bauhaus auf eine HPL Platte stoße. Hierbei handelt es sich um eine Hochdruck Schichtplatte mit einer Oberfläche die ähnlich wie die von Küchenarbeitsplatten ist. Erhältlich ist die Platte in verschiedensten Farben und Stärken. Sie wird auch gerne gewerblich genutzt wegen ihrer Wiederstandsfähigkeit.

Die 6mm Platte scheint mir ideal für unsere Bedürfnisse. Hitzefest, formstabil, Schnittfest, Wetterfest. Was will man mehr?

Beim Bau des Tischs treten dann allerdings ein paar „Eigenheiten“ des Materials auf. Die Biegesteifigkeit ist niedriger als man das erwarten würde bei dem Gewicht. Also muss der Tisch mit 2 Alu-Streben versteift werden.

Auch die Bearbeitung des Materials ist sehr aufwendig. Bohrer und Sägen müssen extrem Scharf sein. Temperaturen sind einzuhalten und es empfiehlt sich generell beim Bohren/Schneiden etwas unter zu legen.

Trotzdem ist das Ergebnis nach einigen Stunden Arbeit genau so wie erhofft. Eine glatte, stabile und wetterfeste Platte. Wie in der Küche zu Hause (wobei wir da Echtholz bevorzugen). Der Aufwand hat sich also gelohnt.

Beim Windschutz möchte ich, wie bei vielen Dingen, mal wieder das Optimum heraus holen und konstruiere einen aus 4 Platten bestehenden Windschutz, der komplizierter kaum hätte sein können.

Eine Rückwärtige Hauptplatte schützt den Fahrzeuglack und 3 einzelne Klappen halten den Wind links, rechts und bei Bedarf in der Mitte vom Kocher ab. Eingeklappt, werden die Platten mit Klappenriegeln fixiert und vom Außentisch zusätzlich angedrückt. Alles liegt plan auf und ist formschlüssig. Damit völlig klapperfrei.

Verwendet wurde 1,5mm Alublech, mehrfach gekantet und mit Edelstahl Beschlägen in die Rückwand geschraubt. Im geöffneten Zustand werden die beiden äußeren Klappen von den Sterngriffen des Klapptischs gehalten und die mittlere Klappe kann per Kugelsperrbolzen im Tisch fixiert werden. Alles in allem sicherlich 100 oder mehr Einzelteile aber auch hier hat sich der Aufwand gelohnt. Das System ist äußerst funktionell und bis jetzt sehr haltbar.

Außentisch aus HPL Platte
Integrierter Windschutz aus 1,5mm Alublech

Und warum eigentlich keine klappbare Sandblechhalterung?

Ganz einfach. Erstens benutzen wir Kunststoff-Sandbleche und zweitens ist der Tisch bei uns so oft im Einsatz (mehrfach täglich, teils über Stunden), dass ich nicht irgendeine löchrige Unterlage möchte sondern einen optimal auf uns angepassten, „echten“, flachen Tisch.

Zweiter Tisch in der Hecktür

Der zweite „Außentisch“ in der Hecktür währe nicht wirklich nötig gewesen aber der Platz war da und es gibt immer mal wieder Situationen in denen es angenehm ist nicht um das Auto herum laufen zu müssen um schnell einen Kaffee zu kochen. Auch als Ablage ist ein Tisch an der Stelle schön.

Genau hierfür ist der kleine Zusatz-Tisch ideal.

Gefertigt aus Bambus-Mehrschichtplatte wie auch die Arbeitsfläche der Küche. Unten wird die Platte mit Edelstahl Beschlägen fixiert und seitlich von Gurtbändern gehalten.

Zur Befestigung oben hatte ich mir einige Gedanken gemacht, Dinge ausprobiert und dann wieder verworfen bis das aktuelle System dabei heraus gekommen ist. 2 erhöhte Klappenriegel greifen in Ausfräsungen der Tischplatte und drücken den Tisch im geschlossenen Zustand gegen 2 Gummipuffer die – wie die Klappenriegel – in die original Löcher der Türverkleidung eingeschraubt sind (Nietmuttern).

Damit ist der Tisch absolut klapperfrei fixiert und kann in wenigen Sekunden geöffnet oder geschlossen werden. Dahinter wird der zusätzliche Stauraum in der Hecktür durch 2 Stoff-Rechtecke mit Klettband abgedeckt. Klappen waren hier schlecht zu realisieren, da der Tisch sehr dicht an die Verkleidung heran klappt. Löcher mussten in die Tür keine gebohrt werden, da nur die original Gewinde der Verkleidung genutzt werden.

Tisch aus Bambusplatte in der Hecktür integriert
Ideal für den schnellen Kaffee oder als Ablage

Wie wir kochen

Kochen ist für uns wichtig und gehört ein Stück weit zum Reisen. Genau wie die lokale Küche zu probieren und zu unterstützen. Deswegen gibt es Länder und Zeiten in denen wir mehr selbst kochen und Zeiten in denen wir selbst fast gar nicht kochen (außer Kaffee, Tee, Wasser usw.).

In Mexiko z.B. wo man für ein paar Euro einen leckeren und frisch zubereiteten Mittagstisch bekommt, wurden die eigenen Töpfe eher selten heraus geholt (außer man hat mal Lust auf etwas europäisches oder steht über Tage auf der Baja an einem einsamen Strand). In Kanada und den USA wiederum kochten wir fast jeden Tag.

Unsere erste „Kochlösung“ orientierte sich eher an kürzeren Trips und nicht an einer mehrjährigen Reise.

Da ich kein Fan von großen Gasflaschen in einem LandCruiser bin, sollte es auch beim ersten Versuch eine portable und universelle Lösung sein.

Deswegen hatten wir einen Origo 1500 Spiritus-Kocher und einen MSR Pocket Rocket Gas-Kocher dabei. Beides übrigens tolle Kocher, die nach hunderten Stunden ohne Wartung immer noch einwandfrei funktionieren.

Leider gibt es auch einige Nachteile.

Der Origo Kocher ist mehr etwas für drinnen (dafür ist er auch konzipiert) und recht windanfällig. Außerdem ist Brennspiritus weltweit doch nicht so einfach und billig zu bekommen wie bei uns in Deutschland (teils hat der Liter bis zu 5.- Euro gekostet). Also kein idealer Reisebrennstoff.

Der Pocket Rocket Kocher ist zwar klein, benötigt aber immer eine breite Kartusche um ordentlich zu stehen und auch dann sind große Töpfe eher nicht seine Stärke. Nachdem Gaskartuschen immer teurer wurden sind wir dazu übergegangen auf die leicht erhältlichen Steckkartuschen im Flaschenformat umzusteigen wie sie in den Klick-In Kochern verwendet werden. Ein selbst gebauter Halter und ein Adpater aus China machten es möglich. Trotzdem suboptimal. Auch wegen dem enormen Alu-Müll der durch die Kartuschen entsteht.

Das Prinzip eines oder zwei kleiner mobiler Kocher mit Brennstoff ist trotzdem ideal für uns da wir zu 99% draußen kochen und flexibel sein möchten.

Also wird schon in Südamerika etwas recherchiert und der Primus Multi-Fuel für die Zukunft als ideal befunden. Er bietet alles was wir brauchen: Niedrige und stabile Kochereinheit auch für große und schwere Töpfe, absolute Brennstoff-Freiheit (der Primus verbrennt quasi alles was brennt) und sehr kleines Packmaß.

Wir führen seitdem immer 2 Multi-Fuel Kocher und 2 Brennstoffflaschen mit Pumpe mit uns. Einerseits als Ersatz aber auch, um mit Pfanne und Topf gleichzeitig kochen zu können.

Primus Multifuel Kocher

Die Erfahrungen sind durchweg positiv. Bis jetzt kochen wir abwechselnd mit Gas und Benzin. Mit Gas wenn es sehr schnell gehen muss (schneller Kaffee) und mit Benzin wenn wir mehrfach in Reihe kochen oder für alles was mehr als ein paar Minuten dauert.

Die Brennstoffflaschen sind einfach außen am Auto montiert und brauchen quasi keinen Platz. Zusätzlich ist immer eine große Gaskartusche dabei. Sie hält allerdings bei dem geringen Einsatz gefühlt eine Ewigkeit.

Das System mit den Brennstoff-Flaschen, der Pumpe und dem Vorheizen des Kochers ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig und braucht Einarbeitung. Hat man es aber mal raus, dann geht es wirklich schnell, ist unglaublich billig und sehr effizient.

Und das beste daran, Benzin bekommt man wirklich an jeder Tankstelle.


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