Da wir in Zukunft von unterwegs aus Vollzeit Arbeiten möchten – und dafür Internet brauchen – ist die alte Lösung mit „Wir suchen uns ein freies Wifi“ leider nicht mehr tragbar. Auch das Smartphone als Hotspot ist übergangsweise ganz in Ordnung aber keine Dauerlösung.

Wie wir es geschafft haben, unseren Exped-Innovations Onlineshop reisetauglich zu machen und damit auch unterwegs zu arbeiten, beschreiben wir im Artikel: On-the-road: Arbeiten im Buschtaxi, wie geht das?

Auch die Track-Aufzeichnung per Mini-GPS-Logger auf dem Armaturenbrett war zwar zweckmäßig aber auch recht nervenaufreibend da man ständig an das Starten des Loggers denken musste.

Die beiden Handfunkgeräte mit einer Außenantenne auf der Stoßstange hingegen waren immer mal wieder im Einsatz und sollen weiterhin Bestandteil der Ausrüstung sein.

Für das Thema Internet und GPS muss aber eine völlig neue Lösung her.

Router RUT955 mit Panorama Antenne

Die ultimative All-in-One Lösung scheint mir der Teltonika Router RUT955 zu sein. Er kann über 2 Sim-Karten mobile Daten weiterleiten, W-LAN Netzwerke suchen und ebenfalls weiterleiten sowie GPS Punkte erstellen und sie auf einer SD Karte abspeichern – vollautomatisch.

Hier findet ihr alle Beiträge zum Router RUT955:

Teltonika RUT955 als GPS Tracker
Teltonika RUT955 SMS Weiterleitung
Teltonika RUT955 als GPS Logger im Camper
Unsere Antennenlösung für 4G und WLAN

Um die Konfiguration zu vereinfachen und die Abstrahlleistung des Wifi´s im Innenraum einstellen zu können, verbinden wir den RUT955 Router noch mit einem RUTX10, der per LAN-Kabel mit dem RUT955 verbunden ist und ein Wifi im und um das Fahrzeug herum abstrahlt.
Hört sich kompliziert an, vereinfacht aber tatsächlich die Kommunikation mit dem RUT955 enorm.

Als Antenne auf dem Dach fahren wir eine doppelte Strategie. Einerseits wird eine Panorama-Antenne dauerhaft (aber natürlich auch abnehmbar) auf dem Dach montiert. Sie sorgt in 99% der Fälle für die LTE oder Wifi Verbindung und hat auch den GPS Empfänger integriert. Die Antenne hat genug Leistung aber eine noch vertretbare Größe.

Für die wenigen Situationen in denen das Signal zu schwach ist, liegt eine große Rundstrahl-Antenne (Loop V.2) im Gepäck, die wir bei Bedarf in wenigen Sekunden hinten an das Klappdach montieren können und die dann LTE und Wifi heran holt.

Eine Rundstrahlantenne ist generell auf Reisen am sinnvollsten, da man nur in seltenen Fällen den Funkmast kennt von dem das Signal kommt und dann auch noch eine freie Sichtverbindung hat.

Die benötigten Kabel musste ich vom Router von vorne über das Dach bis zum Antennen-Verteiler legen und ein weiteres Loch in den Stoff des Klappdachs schneiden. Das war zuerst überhaupt nicht meine favorisierte Lösung. Das Ganze hat sich aber mit Kunststoff-Verstärkungen für den Stoff sowie einem aerodynamischen Ausgang zum Dach hin, der zugleich wasserdicht ist als haltbar und unproblematisch erwiesen.

Ein weiteres Kabel von hinten durch das Klappdach zu legen wäre platztechnisch nicht möglich gewesen und auch wenig sinnvoll, da es generell gilt Antennenkabel so kurz wie möglich zu halten und die Kabelführung durch das Dach nach hinten über 5 Meter misst (dadurch, dass das Kabel erst durch das komplette Dach bis nach hinten geführt werden muss und dann wieder zurück zur Antenne).

Einen eigenen Artikel zu unserer Antennenlösung findet ihr hier.

Update 2023: Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung bis jetzt. Der RUT955 hat anfangs mit einigen Netzen Probleme gehabt, nach einem Firmware-Update funktioniert er aber ordentlich.
Empfang und Geschwindigkeit sind mit der Panorama Antenne super und man muss sich um nichts kümmern außer Morgens den Schalter umlegen der die beiden Router startet.

Funkgerät

Wie schon beim Ausbau 1.0 sind immer 2 kleine Betriebsfunkgeräte im Gepäck (Kenwood TK3202). Eines, um es einem potenziellen Mitfahrer in die Hand drücken zu können (oder zum Spotten im Gelände) und das zweite „fest“ im Fahrzeug verbaut mit Handmikrofon. So, dass es aber weiterhin auch als reines Handgerät genutzt werden kann, wenn man sich außerhalb des Fahrzeugs bewegt.

Das Gerät im Fahrzeug wird an eine Außenantenne auf der Stoßstange angeschlossen. Dazu ist ein über 1cm dickes Antennenkabel zur Stoßstange geführt. Dort wiederum hatte ich schon beim ersten Ausbau eine Schottdurchführung mit Antennengewinde eingesetzt, so dass man die UHF Antenne bei Bedarf montieren, aber auch schnell wieder abnehmen kann.

Neu ist nun, dass das Handgerät im Fahrzeug fest in einem Kfz-Ladegerät (Wetech) sitzt und dort dauerhaft bleiben kann – und immer geladen bleibt. Und das zweite Gerät nun kein eigenen Lader mehr braucht, sondern auch im gleichen Kfz-Lader aufgeladen werden kann. Das spart Gewicht und Platz.

Das Antennenkabel kann übrigens auch für CB-Funk genutzt werden (mit passender CB-Antenne), das haben wir aber noch nie gebraucht und deswegen bleiben Funkgerät und Antenne in Zukunft zu Hause.

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