Mexiko IX – Surfen auf der Superwelle in Barra de la Cruz, Oaxaca

An der Küste Oaxacas geben wir uns noch einmal dem Surferleben in Barra de la Cruz hin, die Küste in Oaxaca hat neben der Hippie-Stadt Mazunte auch mit Puerto Escondido einiges zu bieten…

Barra de la Cruz – Surfen und sonst nichts

Auf einer schönen Küstenstraße fahren wir bis in den kleinen Ort Barra de la Cruz. Diesen Tipp hat uns die Österreicherin Uli schon auf der Baja gegeben und die Welle als „Superwelle“ angekündigt. Bei Pepe checken wir für zwei Tage ein. Er lacht und verspricht, dass wir länger bleiben werden. Das wäre bei allen so. Gespannt fahren wir zum Strand. Schon von weitem sehen wir den perfekten Point Break und die vielen Surfer im Wasser. Schnell machen wir uns fertig und sind schon nach den ersten Schritten im Wasser völlig überwältigt. Die Wellen sind viel zu hoch, die Strömung ist unglaublich stark. Ich drehe sofort um, Till probiert sein Glück, hat aber wenig Erfolg. So hatten wir uns das aber nicht vorgestellt, die Wellen sind für Anfänger völlig ungeeignet. Enttäuscht überlegen wir schon, ob wir lieber weiter nach Puerto Escondido fahren sollen, aber als wir abends bei den anderen Surfern rumfragen stellt sich heraus, dass dies der letzte große „Swell“ der Saison ist, ab morgen werden die Wellen kleiner. Und genauso ist es auch. Während alle australischen Profi-Surfer abreisen fängt jetzt der Spaß für uns an und wir können gar nicht genug bekommen. Meist sind wir alleine im Wasser und es gibt mehr Wellen als wir surfen können, ein Traum. Mittags gibt es die beste Guacamole und ein Fischbrötchen im Restaurant direkt am Strand, dann geht es nochmal ins Wasser. Wir essen, surfen und sonst nichts. Naja, fast nichts…

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Die warmen Nachmittage bieten sich nämlich an, meine mitgebrachten Jogurt-Kulturen aus Deutschland zu testen. Milch warm machen, Kulturen einrühren und in Marmeladengläsern warmhalten. Ein Wasserbad und die Sonne helfen fleißig mit und so haben wir ab jetzt den besten Jogurt der Welt zum Frühstück!

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Ausflug nach Puerto Escondido

Zwar haben wir jetzt zwei Surfbretter, eines davon ist aber noch immer das Schaumstoff-Anfängerboard, dem wir mittlerweile beide entwachsen sind. Unsere einzige und wahrscheinlich beste Chance an ein neues Brett zu kommen ist die Surfer-Hauptstadt Puerto Escondido.

Auf dem Weg kommen wir in Mazunte passend zum Jazz-Festival und suchen uns einen Stellplatz an der Playa Zipolite. Mazunte gilt als Hippie-Ort Mexikos, es gibt viele süße Cafés und Yoga-Angebote satt. Auf einem Künstlermarkt finden wir Kakaobohnen in Honig, unsere neue Nascherei für abends. Das Jazz-Festival hat Besucher von überall angelockt, die Stadt ist voll und auf einer Bühne gibt es verschiedene Vorführungen, eine lokale Zirkustruppe und auch Jazz-Gruppen treten auf.

Sonntags fahren wir weiter nach Puerto Escondido. Bei dem Surfbrett-Hersteller Odyboards haben wir Glück, er hat genau das passende Surfbrett für uns auf Lager. Ein 9.2 Longboard, genau was wir suchen. Wir kaufen es und trennen uns schweren Herzens von unserer liebgewonnenen „Ampel“, unserem Wavestorm Anfänger-Board. Das können wir immerhin noch am Strand verkaufen, auch wenn es durch viele Kratzer schon mit Wasser vollgesaugt ist.

In einem kleinen Restaurant bestelle ich Huachiningo von der Karte ohne zu wissen was es ist. Überrascht werde ich dann mit dem bis dato besten Fisch! Die Besitzer freuen sich total über unseren Besuch und wollen uns gleich noch zu einer Mezcal-Verkostung einladen. Das wir diese dankend ablehnen können sie so gar nicht verstehen und gucken uns verständnislos an. Keinen Alkohol zu trinken passt hier offensichtlich nicht ins Weltbild. Auch der Kunsthandwerksmarkt gefällt uns sehr gut und unser vorgefertigtes Resort-Stadtbild das wir von Puerto Escondido hatten wird komplett revidiert. Surfen wollen wir hier trotzdem nicht, zu viel haben wir von 50 Leuten im Wasser und unfreundlichen Surflehrern gehört. Wir wissen ja, wo es besser ist. Und da fahren wir jetzt auch wieder hin!

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Zurück in Barra sind wir schnell wieder im Surferleben angekommen. Und da wären wir wohl auch immer noch, wenn nicht das Visum wäre. 180 Tage Aufenthalt in Mexiko und es sind nur noch 3 Wochen übrig. Dabei wollen wir doch unbedingt noch Maya-Pyramiden und vor allem die Cenoten von Yucatan erkunden.

Schattenseiten Mexikos

Auch wenn uns der Abschied aus Barra de la Cruz schwer fällt, gibt es auch hier Schattenseiten. An einem Abend sitze ich in meinen Blog-Artikel vertieft im Auto, während Till mit anderen Leuten im Gemeinschaftsbereich schwätzt. Plötzlich wird die Hecktür aufgerissen und ein aufgeregter Till ruft, dass eine der Hütten direkt gegenüber brennt. Als ich durch die Frontscheibe gucke sehe ich tatsächlich eine Hütte in Flammen stehen! Schnell verstaue ich alle Sachen im Auto, sodass wir im Notfall wegfahren können. Till versucht beim Löschen des Feuers zu helfen. Tatsächlich ist das brennende Strohdach in einigen Minuten unter Kontrolle ohne auf die benachbarten Hütten übergegriffen zu haben. Pepe ist Trainer des Baseball-Teams und alle haben sofort geholfen. Was für ein Glück, dass dieser Abend so windstill war. Ein Pärchen aus Frankreich verbringt die Nacht lieber im Auto als in einer der Hütten, wir stehen ja zum Glück etwas abseits. Wir sehen weder eine Feuerwehr, noch Polizei, obwohl es relativ sicher Brandstiftung war wie sich im Nachhinein herumspricht. Stattdessen steigt der Besitzer mit seinem Nachbarn mit Gewehr und Jugendlichen aus dem Baseball-Team ins Auto. Am nächsten Tag brodelt die Gerüchteküche, es wird vermutet, dass der Besitzer des anderen Campingplatzes verantwortlich ist. Neid auf das gut laufende Geschäft, aber genaues wissen wir natürlich nicht. Natürlich war es für uns ein kurzer Schreckensmoment, aber wir haben uns trotz allem hier sehr sehr wohl gefühlt und können Barra de la Cruz und Pepes Platz bedenkenlos weiterempfehlen!

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Reisezeit: 08.11.17 – 26.11.17

Salina Cruz – Barra de la Cruz – Mazunte – Zipolite – Puerto Escondido – Barra de la Cruz

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