Projekt Außentank beim Camper

Auf der Panamericana-Reise (2016-2018) und auch auf den Reisen davor hatten wir unserer 6 Raumsparkanister mit insgesamt 72 L Wasserkapazität im Einsatz (eher 60 Liter, weil oft haben wir die die Kanister nur ca. mit 10 L Wasser gefüllt). Damit hatten wir im Innenraum Wasser für ca. 6 Tage – zugänglich über unseren Pump-Wasserhahn. Gespült würde oft drinnen in der Spüle aber auch draußen in unserem kleinen Ortlieb Becken. Das Wasser wurde zusätzlich auch zum Trinken und Kochen verwendet.

Warum ein Außenwassertank?

Ca. 6 Monate vor der Heimreise aus Kolumbien hat uns ein anderer Overlander einen Schweizer Wassersack geschenkt den er nicht mehr brauchte. Kapazität des dickwandigen Sacks ca. 20 Liter. Genau dieser Wassersack hat sich nach nur wenigen Tagen in Benutzung als echte Bereicherung herausgestellt.

Als Ergänzung zu unserem Trinkwasser im Innenraum haben wir den Wassersack mit ‚Brauchwasser‘ befüllt, und beim Fahren im Gang gelagert. Am Camp oder Schlafplatz angekommen wurde er dann draußen hin gehängt und bot leicht zugängliches Wasser zum schnellen Hände waschen, Geschirrspülen, Putzen etc. Damit mussten wir zum einen nicht mehr so sparsam mit dem kostbaren Trinkwasser im Innenraum umgehen, zum anderen mussten wir nicht jedes Mal ins Auto klettern um mal schnell die Hände abzuspülen. Auch das draußen Spülen konnte nun mit mehr Wasser erfolgen. Da wir Brauchwasser quasi überall auffüllen konnten (Tankstellen etc.) musste wir mit dem Wasser nicht mehr so sparsam umgehen.

Das Konzept hat sich also bewährt und soll nun fester Bestandteil unseres Ausbaus 2.0 werden.

Idee vom Außentank

Damit aus der ‚mobilen Lösung‘ eine ‚feste Lösung‘ wird, die nicht immer im Gang mitfahren muss, habe ich mir eine Konstruktion für einen Außentank aus Aluminium überlegt.

Der Tank soll so flach wie möglich an der Seite des Fahrzeugs befestigt werden, abnehmbar sein um ihn überall befüllen zu können und genug Fassungsvermögen aufweisen um mehrere Tage damit auszukommen.

Die Planung hat sich im Nachhinein als komplexer als vorerst gedacht herausgestellt. Es gibt viele Dinge zu beachten. Von Festigkeit über Belüftung, Füllöffnungen oder einen optimal positionierten Ablasshahn. All das ist inzwischen fertig und wird nun von uns ausgiebig getestet. Für die Montage an der Seite des Fahrzeugs kommen eigentlich nur Airline-Schienen in Frage um eine stabile Lösung zu bekommen und sich die Universalität zu bewahren.

1. Schritt: Airline Schienen über dem Außentisch befestigen

2. Schritt: Planung des neuen Wassertanks am ‚Reißbrett‘ bzw. mit Google SketchUp

3. Schritt: Der neue Alutank ist da und wird direkt montiert

4. Schritt: Außentank fertig montiert und in Benutzung

Hat sich der neue Außentank bewährt?

Der Tank ist fertig montiert und seit ca. 2 Monaten im Einsatz. Wie konnten wir nur ohne auskommen??? Einfach ein geniales Feature.

Die Aufhängung ist schlussendlich folgendermaßen gelöst: 4 selbst gebogenen Edelstahl-Halter bieten die Auflage für die „Ausleger“ des Tanks. Sie sind mit den Airline Schienen fest verschraubt. Die Ausleger selbst (Aluminium Quadratrohr mit dem Tank verschweißt) liegen auf Gummipuffern in den Edelstahlhaltern um eine verwindungsfreie Auflage zu gewährleisten.

Verschraubt wird der Tank dann mit 4 Rändelschrauben in die Gummipuffer, so dass er schnell abnehmbar ist.

Der Auslasshahn aus Edelstahl kann durch einen Schlauch ergänzt werden und auch die Belüftung oben auf dem Tank funktioniert einwandfrei.

Bis jetzt mussten wir den Tank noch nicht abnehmen, da man in Europa fast immer irgendwo einen Schlauch zur Verfügung hat und damit natürlich noch schneller befüllt. Die ca. 30 Liter Wasser im Tank reichen uns ca. 1-2 Wochen je nach Spülaufkommen.

Auch die Position direkt neben dem Außentisch ist ideal zum Spülen.

Beim Fahren merkt man übrigens vom Tank überhaupt nichts, da er auch nicht weiter hervorsteht als Awning oder Tisch und bei weiten nicht so weit wie die Außenspiegel.

Viel Spaß beim Basteln, Ausbauen und Reisen
Euer Till

2 Antworten auf “Projekt Außentank beim Camper”

  1. Hallo Till,

    coole Sache mit em Tank.
    Was hat Dich bewogen extra einen Tank anzufertigen statt beispielsweise 2 Frontrunner Kunsttofftanks mit entsprechenden Haltern zu montieren?
    VG Stefan

    Antworten

    1. Hi Stefan,

      Ja, das könnte man natürlich machen. Letztlich ist aber weder die Qualität so wie ich das gerne hätte (gerade am Hahn da kein Edelstahl), dann ist keine dauerhafte Belüftung gegeben was die Sache ziemlich nervig macht. Und zusätzlich ist der Platz nicht optimal ausgenutzt. Die Tanks sind deutlich breiter und müssen auch auf einem Gestell befestigt werden. Damit hätte ich mehr Gewicht, mehr Fläche und der Preis wäre ungefähr der gleiche. Nur der Aufwand ist sicherlich etwas geringer als bei einem Selbstbau.

      Also ja, kann man machen und ist auch zweckmäßig, aber für mich ist das keine optimale Lösung (so eine Lösung kann ein Massenhersteller auch gar nicht liefern, da sie super individuell auf jedes Fahrzeug zugeschnitten werden müsste und damit die Stückzahlen zu klein wären).

      Bei so etwas darf man natürlich seine Zeit nicht berechnen, mir macht das aber Spaß und ich kann mich jedes Mal wenn ich den Tank benutze wieder darüber freuen. Egal wie viel Stunden die Konstruktion gedauert hat…:)

      Ganz viele Grüße und eine schöne Reise

      Till

      Antworten

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