Mexiko III – Baja California Sur und Tropensturm Lidia

Im dritten und letzten Bericht über die Baja California erreichen wir die Südspitze der Halbinsel. Neben der hübschen Hauptstadt La Paz beobachten wir eine Schildkröte beim Schlüpfen und geraten in den Tropensturm Lidia, der über Los Cabos hinwegfegt und in dem auch wir einige Tage festsitzen…

Service-Stop in Ciudad Constitución

Kaum sind wir aus unserem Paradies in San Juanico losgefahren, stehen auch schon wieder eine Reihe von Erledigungen in Ciudad Constitución an. Der Kühlschrank und die Vorräte sind leer, sogar der Sonnencreme-Vorrat ist aufgebraucht, außerdem wollen wir die Stoßstange erneut nachschweißen lassen, da wir der ersten notdürftigen Reparatur nicht trauen. Diesmal finden wir eine ordentliche Werkstatt mit einem motivierten Schweißer, der sich alles genau anschaut und sofort versteht, was wir wollen. Er gibt sich sehr viel Mühe, bringt die gewünschten Verstärkungen an und sprüht hinterher sogar alles schwarz an. Gute Arbeit, die sich bis jetzt bewährt hat.

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Ein Ärgernis wartet leider auch auf uns. Bei der Überprüfung der Kreditkartenumsätze finden wir plötzlich fremde Buchungen in der Abrechnung. Und das, obwohl wir die Karte nur an vermeindlich vertrauenswürdigen Bankautomaten eingesetzt hatten. Sofort lassen wir die Karte sperren. Für die Erstattung müssen wir uns an das Betrugsdezernat der Bank wenden und die fordert ein Aktenzeichen der Polizei zur Bearbeitung des Falls. Na toll, also müssen wir bis Montag warten und das in der Stadt mit 40°C, da muss sogar das Tablet zwischendurch in den Kühlschrank zum Abkühlen. Den amüsanten Vormittag bei der örtlichen Polizei werden wir dennoch nicht vergessen, überaus zuvorkommend wurden wir behandelt und es wurde extra eine Übersetzerin beigeholt. Die Frau konnte zwar eindeutig schlechter Englisch als wir Spanisch, aber wie sich im Laufe des Gesprächs herausgestellt hat, war das Problem bei unserer „Fallbeschreibung“ nicht die Sprachebarriere, sondern der ältere Herr, der sich schlichtweg nicht vorstellen konnte, was wir eigentlich melden wollen, denn die Kreditkarte hatten wir ja sogar dabei, als Diebstahl konnte er es also nicht verbuchen. Von Online Banking hatte er noch nie etwas gehört und wohl auch nicht vom Online Shopping. Wieder und wieder erklären wir, dass wir nur ein Aktenzeichen brauchen und es uns herzlich egal ist, was tatsächlich in dem Bericht steht. Der Polizist lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und füllt in aller Ruhe seine Formulare aus. Es sind viele. Und selbstverständlich werden sie hier noch per Hand ausgefüllt. Jedes leere Feld wird mit dem Lineal fein säuberlich durchgestrichen. Wir sitzen knapp drei Stunden in dem kleinen und vor allem heißen Büro, als die Übersetzerin schon beinah kollabiert. Endlich wird der Papierstapel dünner und wir atmen auf. Unser Aktenzeichen können wir zwar erst zwei Stunden später auf einer anderen Dienststelle abholen, dafür bekommen wir dort gleich eine komplette Kopie des Berichts, amtlich versiegelt und geheftet natürlich. Wir sind beeindruckt von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Polizei und finden es fast schon schade, dass die Bank das geforderte Aktenzeichen letztlich doch nicht sehen wollte.

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Abstecher nach Punta Conejo

Auf dem Weg Richtung Süden machen wir noch einen kleinen Abstecher nach Punta Conejo, ebenfalls ein sehr guter Surfspot. Leider sieht die Wellenlage schlecht aus und wir packen das Surfbrett gar nicht erst aus. Ein richtiges Dorf gibt es hier nicht, nur einen Leuchtturm und vereinzelte Häuser. Die Nacht verbringen wir trotzdem hier und nutzen die Gelegenheit am nächsten Morgen für einen ausgiebigen Strandspaziergang.

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La Paz

Die Stadt ruft. Schnell sind wir bis La Paz gefahren und mieten uns für zwei Nächte auf dem RV Park ein. Die Hitze ist bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet, zwar sind es mal wieder über 40°C, aber bei einem ausgedehnten Einkaufsbummel durch den klimatisierten Walmart und das Home Depot kühlen wir wieder ab. Mit dem Auto fahren wir mitten in die Stadt und bekommen auf Anhieb einen kostenlosen Parkplatz. Die Stadt gefällt uns sehr gut, der Malecón (Strandpromenade) bietet natürlich Restaurants und Bars aller Art, auch ein Biergarten fehlt hier nicht. Ein Café nach unserem Geschmack ist auch schnell gefunden und der lang ersehnte Cappuccino versüßt uns den Nachmittag. Im Allende Buchladen stöbern wir dann durch englischsprachige Bücher und werden fündig. Am nächsten Tag ist auch die Wäsche gewaschen und wir brechen auf, um noch eine Schleife weiter in den Süden zu fahren.

Todos Santos

Ein kleines Städtchen mit bunten Häusern, vielen Galerien und Kunsthandwerk finden wir in Todos Santos. Auch das berühmte Hotel California findet man in der Stadt. Zum ersten Mal seit langem finden sich wieder ein paar grüne Farbtupfer in der Landschaft. Auf dem Stadtplan entdecken wir am Strand zwei Schildkröten-Stationen, bei einer ist sogar momentan Saison. Auf gut Glück fahren wir also hin und haben Glück, ein Mitarbeiter freut sich über unseren Besuch und sagt wir sollen Sonntag abends wiederkommen, denn noch sei keine Schildkröte geschlüpft. Als wir zwei Tage später wiederkommen haben wir Glück, soeben hat die erste Schildkröte der Saison das Licht der Welt erblickt. Winzig klein und noch sehr gemächlich bewegt sie sich aus der Schale durch den Sand, erst nach Sonnenuntergang wird sie von den Helfern ins Meer begleitet, um sie vor Fressfeinden zu schützen. Das Projekt hat sich dem Schutz der mittlerweile bedrohten Tiere angenommen, deren größter Feind der Mensch ist. Die Eier werden direkt nach Eiablage von Helfern eingesammelt und im Gehege geschützt und umzäunt ausgebrütet. Da alle Weibchen etwa zur gleichen Zeit ihre Eier legen, schlüpfen die Jungtiere auch etwa alle gleichzeitig. In den kommenden Tagen und Wochen werden wohl ganze Eimer voller kleiner Baby-Schildkröten schlüpfen und dann dürfen auch Helfer die kleinen Tiere ins Meer begleiten.

Auf den Strand namens Los Ceritos werfen wir nur einen kurzen Blick, die Wellen sind uns nicht hoch genug und der Strand ist uns zu voll, dafür finden wir an der Playa San Pedrito einen schönen Stellplatz direkt am Strand. Morgens lernen wir Uli und Ivan kennen, ein lustiges österreichisch-mexikanisches Paar mit denen wir uns spontan gut verstehen. Wir bekommen noch viele gute Tipps für die Baja und fürs Festland bevor wir in getrennte Richtungen aufbrechen.

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Los Cabos

Viel haben wir schon von der Südspitze der Baja California gehört: Resorts und amerikanische Touristen und diverse Bars und Clubs. Eigentlich würden wir hier im großen Bogen drum herumfahren, aber da wir auf der Suche nach einem richtigen Surfbrett sind, müssen wir wohl oder übel hier durch. In Cabo San Lucas sind wir erstaunt, dass wir trotz allem einen ruhigen Schlafplatz direkt am Strand finden (abgesehen von den Quad-Touren, die hier morgens aufkreuzen). Auch bei der Suche nach dem Surfbrett sind wir erfolgreich, im Costa Azul Shop finden wir ein Brett vom lokalen Surfbrett-Hersteller Olea, das genau unseren Vorstellungen entspricht. In San Jose del Cabo finden wir dann sogar eine gratis Dusche am Strand, dann ergreifen wir schnell die Flucht.

Tropensturm Lidia

Der kalifornische Ökoladen versorgt uns mit Vollkorn-Knäckebrot und Roggenmehl, die Wasserkanister und der Sprittank werden gefüllt und damit sind wir bereit für den Süden. Wir wollen von Los Cabos aus den Rest der Südspitze erkunden, hier gibt es noch einige vielversprechende Surfspots, Riffe zum Schnorcheln und sogar Wasserfälle und Wanderungen. Wir sind voller Vorfreude auf unsere letzte Woche Baja!

Kurz vor Aufbruch gucke ich eher zufällig in die Hurrikan-Warnung, immerhin ist Ende August und im September ist Hurrikan-Saison. Tatsächlich ist ein Tropensturm im Anmarsch und er kommt genau auf die Spitze der Baja zu. Wir stehen vor der Wahl, einfach zurück nach La Paz zu fahren, oder den Plan der Südrunde weiterzuverfolgen. Da es nur ein Tropensturm ist und der Verlauf nur sehr vage vorhergesagt werden kann, entscheiden wir uns für die Flucht nach vorn und fahren weiter in den Süden bis Nine Palms. Wenn alles gut geht, können wir unser neues Surfbrett testen und sind vor dem Sturm schon wieder auf dem Weg nach Norden.

Nine Palms ist nur eine kleine Häuseransammlung und direkt am Strand haben sich einige Kalifornier für Wochen oder Monate eingerichtet, wir sind ansonsten die einzigen Besucher. Die beiden Typen in der Hängematte erklären uns, dass direkt am Strand der beste Platz bei Regen sei. Wir kommen mittags an und verbringen einen gemütlichen Nachmittag am Strand, sogar das neue Surfbrett wird zumindest kurz im Wasser getestet und besteht den ersten Test. Am frühen Abend ist von Wind und Regen noch immer keine Spur, sodass wir es uns im aufgeklappten Dach gemütlich machen. Gegen 23 Uhr ändert sich die Lage schlagartig. Der Regen prasselt lautstark aufs Dach, die Windböen lassen das Auto schwanken. So schnell wie möglich klappen wir das Dach zu und im Regen legen wir die Surfbretter unter das Auto, binden sie fest und beschweren sie mit Sand. Es folgt eine unruhige und schlaflose Nacht, der Regen ist zu laut und in unseren Köpfen formieren sich Horrorszenarios. Viel früher und viel heftiger als gedacht sind die Ausläufer des Sturms angekommen. Der Platz am Strand scheint plötzlich nicht mehr sicher zu sein, was, wenn wir weggespült werden? Und falls wir nicht weggespült werden, wie kommen wir hier morgen wieder weg? Immerhin sind wir am äußersten Zipfel der Baja ohne Handyempfang und vor uns liegen mehr als 50 km Schotterpiste. Wir zählen die Stunden bis Sonnenaufgang und immer wieder gucken wir kritisch nach draußen, ob sich schon eine mitreißende Flut um uns herum gebildet hat. Unsere nächtlichen Befürchtungen erscheinen bei Tageslicht völlig absurd, es haben sich keine reißenden Flüsse um uns herum gebildet, im Gegenteil, der Sand hat die Wassermenge einfach verschluckt. Trotzdem wollen wir so schnell wie möglich hier weg, Richtung Stadt und Zivilisation. Von hier können wir nicht prüfen, wo sich das Zentrum des Sturms befindet und wohin es sich bewegt. Wir sind abgeschnitten und fühlen uns ausgeliefert.

So schnell wie möglich packen wir zusammen. Gar nicht so einfach bei Starkregen und Windböen von bis zu 170 km/h. Binnen Sekunden sind wir durchnässt, wie Pfeilspitzen trifft der Regen auf die Haut. Beim Einladen vom Surfbrett kämpft Till gegen den Wind. Durchnässt aber erleichtert fahren wir los. Die Klimaanlage erweist sich als goldwert gegen die Nässe im Auto und im tiefen Sand fährt es sich bei Nässe viel einfacher heraus als gestern rein. Auch die Schotterstraße sieht besser aus als befürchtet. Zwar sind einige Passagen vom Wasser ausgespült und teilweise steht die Straße unter Wasser, aber wir kommen gut voran und sind zwei Stunden später auf der Asphaltstraße angekommen. Erleichtert und naiv denken wir, das Schlimmste geschafft zu haben. Von wegen, denkt Lidia. Als wir anhalten um den Luftdruck zu erhöhen greift der Wind die Fahrertür an und das Scharnier reißt ab. Mit vereinten Kräften drückt Till von außen während ich von innen ziehe und mit Mühe und Not fällt die Tür zurück ins Schloss. Da sich das Außenblech aber so stark verbogen hat, können wir die Tür vorerst nicht mehr öffnen. Das heißt also durchs Fenster oder über den Beifahrersitz klettern. Egal, nass und dreckig ist es jetzt sowieso schon. Wir sind früh unterwegs und müssten es locker bis La Paz schaffen, deshalb gönnen wir uns ein kurzes Frühstück am Straßenrand. Ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Die vermeintlich gut befahrbare Asphaltstraße steht nämlich plötzlich unter Wasser. Nichts Neues, aber diesmal hat sich in der Senke eine enorme Strömung gebildet. Wir sind das erste Auto an dem Übergang und gehen davon aus, dass man hier vor einer Viertelstunde noch problemlos fahren konnte. Wir beobachten den Fluss eine Weile und können zusehen, wie der Wasserspiegel minütlich ansteigt. Ein Damm, der die Straße vor Überschwemmung schützen sollte, wird vor unseren Augen abgetragen. Till läuft probeweise durch das Wasser um abzuschätzen, ob wir hier nicht doch durchfahren können. Das Problem ist nicht die Wassertiefe, sondern der angesammelte Schlamm, der den Untergrund rutschig und unvorhersehbar macht, gepaart mit der stetig zunehmenden Strömung. Klar ist, hier kommen wir nicht weiter. Auf der Karte suchen wir uns eine Umgehung und probieren unser Glück auf einer Parallelstraße weiter an der Küste. Hier ist der Fluss zwar noch breiter, aber nach Durchwaten beschließt Till, dass wir es wagen können. Ich verlasse mich auf sein Urteil, wenn auch mit mulmigem Gefühl. Noch immer im strömenden Regen bereiten wir alles vor und werden zum dritten Mal am Tag nass bis auf die Haut. Der Reifendruck wird wieder abgelassen, das Windenseil hochgelegt und die Bergeausrüstung in meinem Fußraum bereitgelegt. Falls wir stecken bleiben sollten, muss alles schnell gehen. Mit angehaltenem Atem durchqueren wir den Fluss. Ich kralle mich am Haltegriff fest, halte die Luft an und dann ist auch schon alles vorbei. Wir schaffen es problemlos auf die andere Seite. Juchuu! Wieder freuen wir uns und wieder denken wir, dass der Wer bis La Paz jetzt geebnet ist. Und wieder liegen wir falsch. Hinter La Ribera ist erneut die Straße überflutet. Dabei sind es doch nur noch 10 km bis auf die rettende MEX 1. Es hilft nichts, auch mit Schleichwegen gibt es keinen Weg drumherum. Wir sind gestrandet in La Ribera, einem kleinen Ort mit wenig Flair. Im einzigen geöffneten Restaurant der Stadt finden wir uns mit der Situation ab und stellen uns innerlich auf zwei bis drei Tage hier ein. Auf der Suche nach einem Schlafplatz verheddert sich auch noch ein herunterhängendes Telefonkabel in unserem Dach, wieder stehen wir knietief und tropfnass im Wasser als wir versuchen es zu befreien. So langsam reicht es uns und wir stellen uns einfach ans Ende einer Straße ins Gras, wohlbedacht nicht im Ablaufgebiet der Wassermassen zu stehen. Es dauert keine 5 Minuten, da kommt ein Anwohner zu uns und bietet uns ein Zimmer in seinem Haus an. In Zeiten des Sturms sind alle Menschen solidarisch und helfen einander. Wir sind richtig gerührt. Warum wir lieber im Auto schlafen kann der nette Mann nicht verstehen, auch die Einladung zum Kaffee lehnen wir dankend ab, wir sind einfach zu platt um noch eine spanische Konversation zustande zu bringen. In der Nacht gibt Lidia nochmal ihr Bestes. Regen und Wind vom Feinsten. Trotzdem fühlen wir uns hier viel sicherer als am einsamen Strand, wissen wir doch, dass wir hier nicht alleine sind.

Am nächsten Morgen hat der Regen endlich aufgehört. Wir können es noch nicht so richtig glauben. Dafür ist die Kommunikation abgebrochen, kein Handysignal mehr, auch der Strom ist in der ganzen Stadt ausgefallen. Die Wassermassen vom Vortag sind weitestgehend abgeflossen, nur der Schlamm ist steht dick in den Senken. In den Schotterstraßen hat das Wasser tiefe Furchen hinterlassen. Mittags fahren wir zur gesperrten Straße und stehen mit anderen Gestrandeten in der Schlange. Wir erfahren, dass gestern tatsächlich ein Auto probiert hat, hier durchzufahren und das Auto abgetrieben wurde, den Insassen ist zum Glück nichts passiert, das Fahrzeug allerdings Schrott. Im Radio erfahren wir, dass das Zentrum des Sturms in Los Cabos gewütet hat und es einige Todesfälle gab. Die ersten drei Stunden der Räumungsarbeiten muss erstmal der Bagger selbst ausgegraben werden, der steckt nämlich im Schlamm fest. Dann beobachten wir wie Stück für Stück der Schlamm abgetragen wird. Stunde um Stunde warten wir hier. Jede Stunde heißt es, ja ja, in einer Stunde wird die Straße geöffnet. Nach Sonnenuntergang geben wir die Hoffnung auf und übernachten in einem Waldstück vor der gesperrten Straße.

Früh am nächsten Tag geht es dann tatsächlich weiter. Noch immer sind Schlamm und Wasser auf der Straße, die Wartungsarbeiten noch in vollem Gang, aber immerhin lassen sie hin und wieder schon mal einige Autos durch. Die restliche Strecke ist frei und unproblematisch, kaum sind wir auf der MEX 1 unterwegs kommt doch tatsächlich wieder die Sonne raus. Wir sind hauptsächlich froh als wir in La Paz auf den RV Platz rollen. Alles im Auto ist nass und dreckig, wir waschen alles was möglich ist, der Rest wird zum Trocknen ausgeräumt.

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Video Tropensturm Lidia

Glück im Unglück

Insgesamt haben wir Sturm Lidia sehr gut überstanden. Auch wenn es für uns eine Erfahrung war, die sich nicht unbedingt wiederholen muss. Aber natürlich ist so ein Sturm kein Vergleich zu einem echten Hurrikan wie er kurz vorher in Texas eingetroffen ist. Wir können jetzt zumindest deutlich besser nachvollziehen, welchen Einfluss und welche Ausmaße solche Naturereignisse haben können. Umso glücklicher können und sollten sich alle Deutschen schätzen, von solchen Katastrophen weitestgehend verschont zu bleiben…

Zurück in La Paz, Goodbye Baja

Am nächsten Morgen fahren wir zum Fährterminal, erkundigen uns nach den Abfahrtszeiten und Preisen und verbringen die Nacht an der berühmten Playa Tecolote, einem bekannten Treffpunkt für Overlander. Allerdings ist momentan niemand hier und der Strand überzeugt uns nicht so richtig. Die Hitze tut ihr Übriges, sodass wir nach unserem letzten Sonnenuntergang am Meer beschließen, schon am nächsten Tag die Fähre aufs Festland zu nehmen.

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Mit Baja Ferries fahren wir mittags los Richtung Topolobampo, und nach knapp drei Monaten heißt es erstmal Goodbye, Baja California. Wir freuen uns auf die kommende Zeit in der Kupferschlucht und sind neugierig, was das Festland noch so alles zu bieten hat…

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Reisezeit: 21.8.17 – 4.9.17

Ciudad Constitución – Punta Conejo – La Paz – Todos Santos – Cabo San Lucas – San Jose del Cabo – Nine Palms – Las Riberas – La Paz – Playa Tecolote

4 Antworten auf “Mexiko III – Baja California Sur und Tropensturm Lidia”

  1. Hallo Ihr Zwei!
    Ich bin heilfroh, dass Ihr „Lidia“ halbwegs gut überstanden habt. Als in den Nachrichten entsprechende Berichte auftauchten, habe ich mir so einige Sorgen um Euch gemacht.
    Ich bewundere nach wie vor Euren Mut, aber auch Eure Besonnenheit! Ihr habt das gut gemeistert!

    Naturgewalten sind eben nicht zu beherrschen, und man fühlt sich als Mensch doch plötzlich sehr „klein“ und irgendwie „ausgeliefert“.

    Wir hatten hier letzte Woche – quasi aus dem Nichts kommend – 2 Std. lang Orkanböen. Ich war gerade im Auto unterwegs, musste schweren Ästen ausweichen, die vor’s Auto flogen und bei einer Seitenböe vom freien Feld kommend, dachte ich, mich hebt es ab.
    Ich hoffte, dann in der Stadt (Braunschweig) sicherer zu sein. Aber z.B. an einem relativ kleinen Marktplatz, der eigentlich von hohen Häusern umgeben ist, waren 11 von 20 Akazien (tw. 25m hoch) einfach entwurzelt worden und lagen tw. auf den Oberleitungen von Straßenbahnen.
    Nichts ging mehr – und es gab auch Verletzte.
    Soweit zum Thema Sicherheit im „zivilisierten“ Deutschland.
    Verglichen mit Eurer Situation ist das natürlich immer noch harmlos. Und dennoch stimmt es nachdenklich und dankbar, heil davon gekommen zu sein.

    Ich wünsche Euch von Herzen weiterhin viel Glück und wunderbare Erfahrungen!
    Passt gut auf Euch auf!
    Eure Ute

    Antworten

    1. Liebe Ute,
      im Nachhinein betrachtet haben wir „Lidia“ wohl gut gemeistert. Für uns war es eine bereichernde Erfahrung und beeindruckend, wie die Natur uns in die Schranken weisen kann.
      Unsere Besonnenheit ist in mancher Hinsicht durchaus vorteilhaft, aber lässt uns sicherlich auch oft genug unvorsichtig werden.

      Leider gibt es auch in Deutschland genug Naturereignisse, bei denen man die Gewalten hautnah erlebt. Dein Erlebnis mit Orkanböen und Sturm war sicherlich auch beängstigend. Wir haben an uns gemerkt, dass wir im „Ernstfall“ nicht einmal intuitiv reagieren können, weil wir (glücklicherweise) nie mit solchen Katastrophen konfrontiert wurden. In Mexiko-Stadt beispielsweise werden im Bus Aufklärungsvideos gezeigt, die zeigen, wie man sich bei Erdbeben am besten verhält und was bei Vulkanaktivität zu tun ist. Es wird unter anderem empfohlen immer eine Tasche gepackt zu haben für etwaige Evakuierungen und auch Dosenvorräte und Trinkwasser in ausreichender Menge. Ob die Filme erst seit dem letzten Erdbeben gezeigt werden konnten wir allerdings nicht herausfinden.

      Viele Grüße,
      Katrin und Till

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  2. Hi Ihr zwei , freut mich das es Euch gut geht und das alles mit kleinen Schäden überstanden habt .
    Gruß Steffen
    P.S. der GRJ läuft gut und macht Spaß

    Antworten

    1. Hallo Steffen,
      danke für deine Antwort. Wir haben alles gut überstanden, die Tür klemmt zwar immer noch an manchen Tagen, aber da wollen wir uns nicht beschweren.
      Dir weiterhin viel Spaß mit dem GRJ!
      Viele Grüße, Till und Katrin

      Antworten

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