Neues Solarkabel für das zweite Modul

Nach unseren durchwachsenen Erfahrungen auf der Panamericana mit nur einem 60W Solarmodul ist es nun Zeit für mehr Leistung auf dem Fahrzeugdach. Wir rüsten um auf zwei Module mit je 100W.

Mit dem Wunsch nach einem zweiten Solarmodul bzw. mehr Solar-Leistung auf dem Dach, stellt sich nun auch die Frage des Anschlusses. Bisher war eine 6mm² Leitung vom Innenraum bis auf das Klappdach verlegt. Das 2x6mm² Kabel ist nach vorne zum Anschlag des Dachs gelegt, dort in ein seitliches Kastenprofil eingefädelt und nach hinten geführt. Hier kommt das Kabel an der hinteren Stirnseite heraus und führt zum Solar Modul.

Im Prinzip wäre die Lösung auch für mehr Solar-Leistung völlig ausreichend (wenn auch nicht ideal). Wenn aber mehr als ein Solarmodul genutzt werden soll, müssen beide Module zusammen geschaltet werden. Optimalerweise verbaut man dafür zwei identische Module. Das verdoppelt die Leistung, macht aber auch sehr abhängig von einer Bauart und einem Hersteller. Zusätzlich wirkt sich eine Abschattung einzelner Zellen immer auf beide Module aus.

Die einzige sinnvolle Alternative ist also zwei Solar-Laderegler zu verbauen und beide Module getrennt anzuschließen (je Modul ein eigenes Kabel und einen eigenen Regler). Damit lässt sich jedes beliebige Modul verwenden, die Module können frei ausgetauscht werden und wird ein einzelnes Modul abgeschattet, liefert das zweite weiterhin die volle Leistung. Zusätzlich bietet der zweite Regler Ausfallsicherheit. Natürlich verursacht das erneute Kosten, allerdings sind selbst teure Solar-Regler nur ein winziger Kostenfaktor in einer kompletten Anlage mit Batterie, B2B Lader, Displays, Steuerung usw.. Wir verbauen also 2 identische Regler von Victron.

Um bei dem vorhandenen Querschnitt von 6mm² zu bleiben, verlegen wir ein 4x6mm² Lapp Ölflex-Kabel an der gleichen Stelle an der das alte Kabel lag. Das geht gerade noch so in die Durchführungen. Die Montage gestaltet sich zeitaufwendig, funktioniert aber im Endeffekt problemlos. Damit ist jetzt der Anschluss von 2 Modulen getrennt möglich.

Die Dachdurchführung nach außen, die vorher mit Sikaflex gelöst war tauschen wir gegen eine Kabelverschraubung um trotz größerem Durchmesser und Gewicht den Durchgang wasserdicht zu halten. Außerdem sind die Durchführungen etwas stabiler als eine reine Klebe-Verbindung.

Auf dem Dach kann das Kabel dank Ölflex-Standard einfach „frei“ verlegt werden und muss nicht nochmals in einen Schutzschlauch. Hierzu baue ich mir kleine Alu-Plättchen, die auf die Airlineschiene geschraubt werden und an denen das Ölflex Kabel mit Kabelbindern befestigt wird.

Update 2023: Die Lösung funktioniert einwandfrei und die Leistung des Systems ist so hoch bzw. sogar höher als erwartet.

Viel Spaß beim Fahrzeugausbau und beim Reisen,

Euer Till