Neulackieren der Stoßstangen mit Brantho Korrux – ein Versuch

Beide Stoßstangen, sowohl Front als auch Heck, waren nach der Panamericana so stark angerostet, dass eine sofortige Überarbeitung anstand. Hätte man noch einige Jahre gewartet, wäre es mit einfachem Abschleifen des Rosts nicht mehr getan gewesen.
Also demontieren wir alles und Schleifen und Sandstrahlen beide Stoßstangen vollständig.

Nun steht die Beschichtung an. Hier gibt es viele Möglichkeiten. Eine kleine Auswahl und meine Meinung dazu:

  • Lackieren mit Fahrzeuglack – schönes Ergebnis aber auf Dauer viel zu empfindlich
  • Pulverbeschichten – Im Außenbereich bin ich davon kein Fan, da man bei Beschädigungen schlecht Ausbessern kann und die Beschichtung meiner Erfahrung nach nicht so widerstandsfähig ist wie man denkt (Im Außenbereich zumindest). Außerdem kann sie vom Rost unterwandert werden.
  • PVC Beschichtung – Der Recherche zufolge sehr resistent und schlagfest wenn dick genug. Zudem „federnd“ bei Belastung. Schlecht auszubessern. Kann vom Rost unterwandert werden.
  • Beschichtung mit Brantho Korrux – keine echten Erfahrungen mit Anbauteilen dazu im Internet gefunden
  • Verzinken – Sicher eine Dauerlösung, man muss aber die Optik mögen
  • Verzinken und Pulvern – Dazu gibt es sehr unterschiedliche Meinungen ob die Beschichtung auch wirklich hält

Es gibt noch viele weitere, auch neue Beschichtungen und Verfahren. Die aufgezählten sind nur einige die ich mir näher angeschaut hatte.

Zudem spielt natürlich auch der Preis eine Rolle.

Da wir die Beschichtung am liebsten selbst auftragen möchten und die Erfahrungen mit Brantho Korrux bis jetzt sehr positiv sind, beschließe ich kurzerhand einen Versuch zu starten und beide Stoßstangen mit Brantho Nitrofest und danach mit 3in1 zu lackieren.

Wenn das Brantho Nitrofest und 3in1 mit der Pistole gespritzt wird, sieht das am Ende fast so schön aus wie eine normale Lackierung mit 2K Fahrzeuglack – nur matter und mit mehr Struktur. Für die Arbeiten wurde von mir die Sata Minijet Smartrepair Lackierpistole  verwendet (man kann aber jede handelsübliche Lackierpistole benutzen). Beim Auftragen mit einer Rolle ist die Optik nicht so ’schön‘ aber auch noch völlig in Ordnung. Es muss also nicht unbedingt eine Lackierpistole sein. Vorteil beim Lackieren sind die dünnen Schichten, die erheblich schneller trocknen.

Wie immer ist eine komplette Durchtrocknung aber erst nach mehreren Wochen zu erwarten. Man brauch also Zeit.

Der erste Eindruck der Lackierung ist sehr positiv. Eine schöne Oberfläche und die gleiche Kratzfestigkeit wie bei der Lackierung des Fahrzeugrahmens. Wie sich das auf Dauer bewährt wird sich nun zeigen.

Ein großer Vorteil ist und bleibt aber das Ausbessern. Mit einem Pinsel oder einer Spraydose (gibt es inzwischen auch von Brantho) lassen sich kleine Stellen schnell reparieren und der Rost kann sich nicht weiter ausbreiten.

Die Innenseiten der Stoßstangen werden wir zusätzlich noch mit Fett und Unterbodenschutz gegen die Steinschläge von den Reifen behandeln.

Update 2023

Bis jetzt sind wir sehr zufrieden mit der Lackierung. In den meisten Bereichen ist der Lack noch unbeschädigt. Wie sich der Steinschlag von den Reifen ausgewirkt hat, wird sich in einigen Monaten zeigen. An einer Stelle hält der Lack der Belastung allerdings nicht stand und zwar an der Kante der Heckstoßstange über die wir immer Aus- und Einsteigen. Hier sind inzwischen auf einer kleinen Fläche direkt auf der Kante alle Schichten abgeschliffen. Vermutlich durch die Reibung und den Sand der oft an den Füßen ist. Nachgebessert wurde noch nicht, das werden wir in einigen Monaten erst machen.

Viel Spaß beim Fahrzeugausbau und Reisen,
Euer Till